Finsta: Warum immer mehr Instagram-User einen geheimen Zweit-Account haben

Finsta: Warum immer mehr Instagram-User einen geheimen Zweit-Account haben
Ohne perfekte Pose und Filter würden die meisten ein Foto nicht auf Instagram hochladen – auf Finsta sieht die Sache anders aus.

Es hat sehr wenig mit der Lebensrealität der meisten Menschen zu tun, was tagtäglich auf unzähligen Instagram-Accounts zu sehen ist: Körper und Gesicht sehen dank diverser Filter makellos aus, das fotografierte Essen ist stets gesund und auch bei Minus-Graden wird der neue Stiefel-Trend zum Minirock (natürlich ohne Strumpfhose) ausgeführt.

Doch es gibt eine Parallelwelt auf dem sozialen Medium, das mittlerweile 2,4 Millionen Österreicher nutzen, die rasant an Popularität gewinnt: Finsta-Accounts. Finsta steht für Fake-Instagram, meint aber genau das Gegenteil.

Es sind Zweit-Profile, auf denen alles gepostet wird, wonach demjenigen gerade der Sinn steht – und was nicht auf dem gut durchdachten regulären Account zu passen scheint: unvorteilhafte Selfies über Alltags-Ärgernisse oder auch intime Momente werden veröffentlicht. Kurz: Das reale Leben wird gezeigt.

Denn was einst als simple Foto-Sharing-Plattform begann, ist längst zu einem Ort geworden, wo vor allem eines gefragt ist: Perfektion. Influencer, die ihr vermeintliches Traumleben posten, verdienen auf diese Weise gutes Geld. Doch diese Accounts, die Millionen Followern als Inspiration dienen sollen, werden für ebendiese zunehmend zur psychischen Belastung. Fremde Menschen werden aufgrund ihrer Lebensweise und ihres Aussehens zu Vorbildern. Und so präsentieren sich längst auch jene, für die Instagram nur ein Hobby ist, ausschließlich in der Idealversion ihrer selbst, um möglichst viele Follower zu bekommen.

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