Die akute Dringlichkeitsstufe hat sich erledigt, die Lust verändert sich, Fantasie ist gefragt. Es braucht neue Ideen und den Willen zweier Menschen, sich zu probieren und auch einmal ganz anders als bisher aufeinander einzulassen. Bewusster, zum Beispiel. Mit mehr Hingabe an den Augenblick, Tempo raus, Liebe und Spürsinn rein. Slow-Sex nennen das manche Experten. Ich hingegen finde die Idee von „empathischen Sex“ spannend. Der passt gerade perfekt in die Zeit: Schau auf dich, schau auf mich. In diesem Fall eher: Ich fühl mich, ich fühl dich.
Eine Frage von Übung, aber auch der passenden Stellung. Doggy-Style, geht scho, gemma, ist hier beispielsweise eher kontraproduktiv. Diese Position verführt zu sehr zum Drängeln und „Hämmern“. Aber was dann? In diesem Zusammenhang ist zum Beispiel die „CAT“-Stellung interessant.
Gelebte Empathie
Nein, mit Katzen hat die jetzt gar nix zu tun. CAT ist die Abkürzung für „Coital Alignment Technique Position“ und das bedeutet ungefähr, dass der Mann sich auf die Anatomie seiner Partnerin „ausrichtet“ – gelebte Empathie! Denn jede Frau hat eine andere genitale „Geografie“, und daher unterschiedliche Bedürfnisse. Die Klitoris gilt dennoch als gemeinsamer Nenner – je intensiver sie stimuliert wird, desto besser der Sex. Und genau darauf geht diese Art, miteinander zu vögeln, ein. Im Grunde funktioniert sie wie die Missionarsstellung, aber auf Fünfstern-Niveau: Er ist oben, sie ist unten. Wenn er „drin“ ist, schließt sie die Beine, daraufhin rutscht er ein Stück nach oben – Ziel ist es, dass die Beckenknochen der Partner aufeinander liegen.
Aus dieser leicht erhöhten Position bewegt sich der Mann statt rein/raus gezielt nach unten, aber kreisend. Dabei reiben die Hüften in eher gemächlichem Rhythmus aufeinander. Das wirkt! Und wenn es zwei dann auch noch schaffen, einander in die Augen zu schauen oder den Atem zu synchronisieren, wird alles noch viel intensiver. Und wer sich dann auch noch Zeit nimmt, ein bisschen zu experimentieren – mit kleinen Bewegungen, mit Anspannen und Entspannen, etwa im Popsch – erzielt noch ein paar Wow-Effekte.
Wer mag, kann es dann auch noch mit der „Scherenstellung“ probieren, auch bekannt als „Budapester Scherenstellung“. Das klingt ziemlich retro und nach Herrenausstatter, ist aber sehr fein. Die „Schere“ geht so: Zwei liegen einander gegenüber, Genital an Genital. Sie hebt das obere Bein, das unten liegende bleibt ausgestreckt. Er schlingt sein oberes Bein abgewinkelt um ihr oberes Bein und dringt in sie ein. Jetzt beginnt ein rhythmisch-reibender Bewegungstanz, der sich übrigens auch wunderbar als Vorspiel eignet – und das sogar in Jeans.
Kommentare