Direktoren alarmiert: Zu wenig Zeit für Korrektur der Mathe-Matura

Direktoren alarmiert: Zu wenig Zeit für Korrektur der Mathe-Matura
Schon am Donnerstag sollen Ergebnisse im Ministerium sein. Das erzürnt die Schulleiter.

Während die österreichischen Maturantinnen und Maturanten am heutigen Freitag in Ruhe über den Mathematik-Aufgaben brüten, gehen in den Konferenzzimmern die Wogen hoch: Gestern wurde die bereits knapp bemessene Korrekturzeit für die Lehrkräfte nochmals verkürzt: Am kommenden Donnerstag zu Mittag sollen die Mathematik-Ergebnisse bereits mittags digital an das Bildungsministerium übermittelt werden.

Ruhe und Zeit

„Bei allem Verständnis für das große Interesse der Öffentlichkeit: Korrektur und schulinterne Qualitätsschleifen brauchen Ruhe und Zeit. Weniger als eine Woche für das Durcharbeiten hunderter Seiten und Beispiele sowie für die kollegiale Begutachtung sind eindeutig zu wenig“, kritisieren Isabella Zins und Franz Reithuber im Namen aller AHS- und BHS-Direktionen die zu engen Zeitvorgaben.

Belastung der Schulleitung

Nach der Abschaffung der externen Vorsitzenden lastet die Verantwortung für den ordnungsgemäßen Ablauf der Reifeprüfung und die korrekte Ergebnisermittlung allein auf den Direktorinnen und Direktoren. Was den Zeitdruck noch verschärft: Klausurergebnisse werden per Gesetz erst durch einen Konferenzbeschluss gültig, was eine vorherige Begutachtung durch Fachkollegium und Direktion sowie die Einsichtnahme durch den Klassenvorstand bedingt. Die Sonderstellung für das Fach Mathematik ist abzulehnen: Was für die anderen Klausurfächer gilt, nämlich der Notenbeschluss Anfang Juni, muss auch auf Mathematik zutreffen.

 

Sorgfaltspflicht

„Wir haben Sorgfaltspflicht: Schülerinnen und Schüler müssen sich auf die gewissenhafte Korrektur ihrer Reifeprüfung verlassen können, Lehrkräfte auf schulische Rahmenbedingungen, die dies ermöglichen – nicht nur, sondern besonders in einem Corona-Jahr“, sind sich die Sprecherin und der Sprecher der AHS- und BHS-Schulleitungen einig und appellieren an Bildungsministerium und Medien, den Druck auf die Schulen zu reduzieren, denn qualitätsvolle Arbeit brauche Zeit.

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