Wie man am besten per Telefon mit Oma und Opa kommuniziert

Wie man am besten per Telefon mit Oma und Opa kommuniziert
Kontaktpflege in Zeiten der Pandemie: Sprechtrainerin Ingrid Amon gibt Tipps, wie das Gehirn auch ohne persönliche Besuche angeregt wird.

Wie kümmert man sich am besten um ältere, allein lebende Angehörige, wenn man sie nicht besuchen darf? Man ruft halt regelmäßig an, werden Sie nun antworten. Stimmt. Dabei aus seinem eigenen, belebten Alltag zu erzählen, um Oma, Tante oder Großonkel aufzuheitern ist zwar gut gemeint.

Das sollte aber nicht der ausschließliche Kommunikationsweg mit den Senioren sein, sagt Sprechtrainerin Ingrid Amon. „Sprechen Sie mit ihnen – aber lassen Sie sie auch selbst sprechen. Die Senioren sollen vor allem selbst aktiv sein. Dadurch spüren sie sich auch selber. Und genau dann passieren die abwechslungsreichen Reize, mit denen das Gehirn angeregt wird.“

Neuronale Bahnen anregen

Werden diese hingegen nicht gepflegt, bilden sich die neuronalen Bahnen, die mit Sprach- und Hörzentrum zusammenhängen, zurück – das Sprachzentrum und damit auch der Wortschatz reduzieren sich. Die gute Nachricht: „Neuronale Pfade im Gehirn können sich bis ins hohe Alter immer wieder neu bilden. Aber sie müssen eben durch neue Reize und viel Abwechslung gepflegt werden.“

Die Senioren sollten am besten detailreich erzählen, damit das Gehirn beweglich und auch der Wortschatz erhalten bleibt. Amon empfiehlt eine Art von kreativer Interviewtechnik, um die betagten Gesprächspartner aus der Reserve zu locken.

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