Bloggerin Dariadaria setzt sich für männerfreien Badetag ein

Bloggerin Dariadaria setzt sich für männerfreien Badetag ein
Ein eigener Bereich im Thermalbad Vöslau soll weiblich gelesene Personen vor Blicken und Belästigung schützen.

Die österreichische Bloggerin, Modeunternehmerin und Autorin Madeleine Alizadeh lässt auf Instagram mit einer Ankündigung aufhorchen: Am Freitag, 3. September, wird es im Thermalbad Vöslau einen Bereich geben, zu dem nur "weiblich gelesene Personen" Zugang haben, teilte sie ihren 330.000 Followern mit. Die Idee sei ihr Anfang des Sommers gekommen, die Stadt Wien sei ihr dabei aber nicht entgegengekommen, schreibt die 32-jährige Wienerin in dem Posting.

Bloggerin Dariadaria setzt sich für männerfreien Badetag ein

Madeleine Alizadeh ist eine der erfolgreichsten österreichischen Bloggerinnen

"Wie wäre das? Gerade im Sommer sind viele Plätze, allem voran Freibäder, Orte die für viele weiblich gelesene Personen nicht sicher sind. Während es in manchen Ländern bereits Frauenbäder gibt, ist das Angebot in Österreich quasi nicht existent", heißt es dort. Es gehe allein darum, einen Raum zu schaffen, in dem "Schönheitsstandards, Körpernormen und Male Gaze" (männlicher Blick, Anm.) keinen Zutritt bekommen.

Angesprochen sind dezidiert nicht nur cis-Frauen, sondern auch lesbische, intersexuelle, nicht-binäre und transgender (FLINT). Für sie alle wird es einen eigenen Abschnitt geben, die 3 Euro Eintritt kommen einer Frauenorganisation zugute, so Alizadeh.

Neu ist die Idee für eigene Frauenbäder nicht, Alizadehs Ankündigung sorgt im Netz dennoch für gemischte Reaktionen: Frauenzonen würden Frauen in eine "Opferrolle" drängen und das eigentliche Problem nicht lösen, kritisieren viele. Alizadeh teilte daraufhin Erfahrungen ihrer Abonnentinnen, die im Freibad belästigt, diskriminiert oder angegafft wurden. Diese Berichte seien keine Einzelfälle, betonte die Bloggerin, sondern Teil einer patriarchalen Struktur. Daher sei es wichtig, dass es sichere Räume für Frauen gebe.

"Ich selbst kann unzählige Geschichten erzählen, seit ich denken kann, gibt es diese Berichte, die keine Anekdoten sondern Lebensrealität vieler Menschen sind", schreibt sie. "Und wenn jene, die von der Lebensrealität nicht betroffen sind, diese Erfahrungen bagatellisieren, klein reden und sich in keinster Weise solidarisch zeigen - dann wird sich nie was ändern."

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