Bauchschmerz-Tage: Umfrage zeigt drastische Probleme mit der Regel

Bauchschmerz-Tage: Umfrage zeigt drastische Probleme mit der Regel
Unter der Menstruation leiden nicht nur die Frauen, sondern auch die Umwelt. Eine Kampagne sorgt jetzt für Aufklärung.

Laut einer aktuellen Umfrage der Menstruations-Plattform erdbeerwoche geben 98 Prozent der Frauen an, unter unterschiedlichen Formen von Menstruationsbeschwerden zu leiden. Diese Zahl übertrifft sämtliche bisherige Studien zu diesem Thema, welche meist von 70 bis zu 90 Prozent betroffenen Frauen ausgehen. Ganz oben im Schmerzranking: Bauchschmerzen (63 Prozent) gefolgt von Stimmungsschwankungen (36 Prozent).

Mehr als die Hälfte der Befragten (52 Prozent) geben zudem an, dass Regelschmerzen bzw. die Beeinträchtigung zu den größten Herausforderungen mit ihrer Periode zählen, gefolgt von einer sehr starken Menstruationsblutung (30 Prozent) und Zyklusunregelmäßigkeiten (23 Prozent).

Als häufigstes Menstruationsprodukt rangiert der Tampon nach wie vor an erster Stelle (41 Prozent), wobei dieser bei den 600 Befragten aus der erdbeerwoche-Community bereits von der Menstruationstasse überholt wurde (42 Prozent aus dieser Gruppe nutzen bereits eine Menstruationstasse).

Die Hälfte (49 Prozent) der Nutzerinnen nachhaltiger Periodenprodukte wie Menstruationstasse oder Stoffbinde sind sehr zufrieden mit ihrem Produkt, während dies in der Vergleichsgruppe (Tampon, Einwegbinde) nur 19 Prozent sind.

Die meisten Unzufriedenen geben an, dass sie vor allem der entstehende Müll bei diesem Produkt störe, gefolgt von dem fehlenden Tragekomfort sowie den hohen Kosten.

"Wir von der erdbeerwoche wollen Mädchen und Frauen das notwendige Wissen rund um ihre Periode und ihren Körper vermitteln – ob über unsere digitale Lernplattform für Jugendliche readyforred.com oder unser Webportal erdbeerwoche.com", erklärt erdbeerwoche-Co-Gründerin Annemarie Harant.

Jede sechste erwachsene Frau entsorgt ihre Monatshygiene teilweise oder immer über die Toilette. Bei jungen Mädchen ist diese Zahl noch eklatanter: Laut einer früheren Umfrage der erdbeerwoche unter 1.100 Jugendlichen entsorgen 83 Prozent der Mädchen ihre Monatshygiene über das WC.

Dies stellt ein massives ökologisches und ökonomisches Problem für die Abwässer dar.

Laut einer Aussendung der steirischen Kläranlagen fallen jedes Jahr rund 1200 Lkw-Ladungen an Material an, das im Kanalsystem nichts verloren hätte. Hochgerechnet verursache das unnötige Kosten von jährlich 16 Millionen Euro. Auch in Wien sind Schätzungen zufolge rund 20 Prozent der Störstoffe in der Kläranlage Monatshygiene-Produkte.

Aus diesem Grund hat die Wasser-Jugendplattform "Generation Blue" des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus gemeinsam mit dem Menstruations-Aufklärungsprojekt Ready for Red 2019 eine Kampagne zur korrekten Entsorgung von Hygieneprodukten gestartet.

Es geht darum, für die Schulen konkrete Handlungsanleitungen auszuarbeiten und ihnen diese bekannt zu machen. Schulen und Jugendeinrichtungen können kostenloses Informationsmaterial der Kampagne bestellen, einen Aufklärungsfilm mit der bekannten österreichischen Influencerin Lifestylena gibt es auch.

  • Bis zu 500 Mal menstruiert eine Frau im Leben und verbringt 6-7 Jahre am Stück blutend.
  • 10.000 – 17.000 Tampons bzw. Binden verbraucht eine Frau in ihrem Leben.
  • Tampons und Binden sind weltweit unter den Top 10 Produkten, die nach der Entsorgung im Meer landen.
  • Alleine in Österreich verbrauchen alle Frauen pro Jahr ca. 460 Mio. Produkte für die Menstruation.
  • Mehr als 7 Millionen konventionelle Tampons und Binden konnte die erdbeerwoche bisher durch nachhaltige Alternativen ersetzen.

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