Diese spektakulären Häuser sind mit der Natur verwachsen
"Ein gutes Bauwerk ist nicht jenes, das die Landschaft verletzt, sondern jenes, das die Landschaft schöner macht, als sie vor Errichtung des Bauwerks war“, hat der US-amerikanische Stararchitekt Frank Lloyd Wright gesagt. Er hat nicht nur das ikonische Guggenheim Museum in New York entworfen, er gilt auch als Wegbereiter und prominenter Vertreter der organischen Architektur. Ihr Ziel ist die harmonische Vereinigung von Kunst und Natur.
Das letzte von ihm gestaltete Haus,das Norman Lykes House in den Phoenix Mountains in Arizona, war die Vollendung seiner Vorgaben. Die Fassade ahmt die Kurven der Berge nach, farblich fügt es sich in die rötlich-braune Umgebung ein. Es wirkt, als sei es aus dem Wüstenboden hervorgekommen.
Minimalistische Häuser, die sich maximal harmonisch in die Landschaft einfügen, sind auch eine Spezialität des kleinen italienischen Design-Studios „THE LINE visualization“. Das Büro mit Sitz in Parma holt sich im Internet mit seinen Visualisierungen tausende Likes ab, wenn es fiktive Häuser in Wüsten, an Küsten oder im Meer zeigt.
Geländer und Türen fehlen
„Die natürliche Umgebung ist sehr wichtig in all unseren Objekten. Sie ist immer präsent und wird oft auch eins mit der Architektur, indem sie diese einnimmt“, erklärt das Kollektiv der Freizeit. Die Häuser seien so designt, dass sie sich zum Außen hin öffnen. Das Gebäude verliere so seine Funktion eines Zufluchtsortes. „Wir wollen mehr das Gefühl vermitteln, Teil der Welt zu sein.“ Und es fehlen bei den Häusern klassische Architekturelemente wie Geländer oder Türen. „Sie sind in unserer Philosophie nicht notwendig.“
Landschaft und Architektur sind für die kreativen Köpfe von „THE LINE visualization“ gleich wichtig. „Und manchmal ist die Natur das Erste, das bei uns auffällt. Die Architektur bleibt eher im Hintergrund“, sagen sie. „Wir wissen, dass einige unserer Projekte in der Realität beschränkt werden würden und wir mit Auflagen zu kämpfen hätten. Aber das ist uns egal. Wir wollen unsere Botschaft verbreiten und gute Architektur machen.“
Eine Botschaft, gepaart mit außergewöhnlicher Architektur vermittelt auch Peter Vetsch mit seinen Erdhäusern. Seit den 1970ern hat er 90 davon ohne rechten Winkel realisiert. Auf minimaler Fläche verstecken diese das maximale Volumen und haben eine überaus gute Energiebilanz.
Und von der Erde in luftige Höhen. Kreative Köpfe wie Bertil Harström verwirklichen den Traum vom Baumhaus. Und zwar so, dass es permanent bewohnbar und gestalterisch im Dialog mit den Wipfeln steht.
Naturnah geht auch in der Stadt. Etwa beim Niamey 2000, einem 1700 Quadratmeter großen Projekt, das die Wohnungsnot in Niamey, der Hauptstadt Nigers, lindern soll. Ungebrannte Erde als Mauerwerk hilft gegen die Hitze und fügt sich gut in die sandige Umgebung ein. Die Architekten von "united4design" ließen sich von vor-kolonialen Städten wie dem früheren Timbuktu inspirieren.
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