Für ein Wochenende nach Stockholm: Gretas Welt
Den schönsten Moment erlebte das Mädchen am zweiten Tag. Als sich eine 14-jährige Schülerin neben sie setzte. Am 20. August 2018 hatte sich Greta Thunberg zum ersten Mal mit ihrem Skolstrejk för Klimatet-Schild still vor das schwedische Parlament gesetzt – und noch nicht im Traum ahnen können, dreizehn Monate später den alternativen Nobelpreis zu erhalten.
Längst wurde aus dem Protest des Mädchens aus Stockholm mit den blonden Zöpfen die globale Bewegung Fridays for Future. Eine scheue 16-Jährige initiierte den Kampf für konsequente Klimapolitik. Und führt den Mächtigen der Welt die Bedrohung des Klimawandels mit drastischen Aussagen vor Augen: „Unsere Ökosysteme brechen zusammen, wir stehen am Anfang eines Massensterbens.“
In Stockholm fand bereits Ende der 1980er-Jahre ein Umdenken für die Umwelt statt: Damals ächzte man unter verschmutztem Wasser und verpesteter Stadtluft. An der Stelle, wo einst eine riesige Ölraffinerie stand, leben bereits seit 25 Jahren im Vorzeige-Wohnviertel Hammarby Sjöstad rund 30.000 Einwohner. Mit üppigen Grünflächen und Badestrand, einem unterirdischen Mülltransportsystem und einem Auto Pool, in dem sich je 1.000 Menschen 50 Autos teilen. Und seit zwölf Jahren gibt es in Stockholm bereits die City Maut, Stockholms Busse fahren mit Äthanol oder Biogas, das Fahrradwege-Netz wird ständig erweitert.
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