Fünf Gründe, warum Stars Oprah alles sagen

Klotzen, nicht kleckern ist ihr Motto. Immer schon. Jüngst erregte die US-amerikanische TV-Institution damit Aufsehen, dass sie ihren 60. Geburtstag Ende Jänner kommenden Jahres als 100-Millionen-Party plane.
Stars und Promis plaudern bei Oprah Winfrey mehr aus, als ihnen oft lieb ist.

Was werden Prinz Harry und Herzogin Meghan im Interview mit Oprah Winfrey ausplaudern? In der Nacht auf Sonntag werden wir mehr wissen. Bis jetzt ist nicht viel vom Verlauf des Gesprächs durchgesickert. Aber man darf mit allem rechnen. Immerhin eilt der US-Talk-Show-Queen der Ruf voraus, auch bekanntesten Persönlichkeiten mehr zu entlocken, als diese eigentlich vorhatten.

"King of Pop" Michael Jackson etwa plauderte bei Oprah 1993 frank und frei über seine sich damals schon abzeichnende Sucht nach Schönheitsoperationen. Tom Cruise tanzte 2006 auf dem Sofa vor Oprah nicht wie ein Actionheld, sondern vor Freude über sein Liebesglück mit Katie Holmes. Radrennprofi Lance Armstrong gestand seine Dopingsünden ausgerechnet bei ihr. Und wo gab David Arquette nach seiner Scheidung von Courtney Cox sein erstes Interview? Richtig, in der "Oprah Winfrey Show".

Aber warum machen sie das? Besser gesagt: Warum machen die Stars und Promis das noch immer. Denn die "The Oprah Winfrey Show" ist seit 2011 Geschichte. 25 Jahre lang hatte sie unter diesem Titel in insgesamt 4.500 Sendungen alle zu Gast, die von Rang und Namen sind. Und wurde so längst selbst zum Star. Und von Promi zu Promi redet es sich eben lockerer als von Reporter zu Star.

Fünf Gründe, warum Stars Oprah alles sagen
Oprah Winfrey und Steven Spielberg im Jahr 2014.

Warum Stars Oprah alles sagen

Die Hollywood-Connection: 1985 wirkt Oprah Winfrey als Schauspielerin neben Whoopi Goldberg, Danny Glover und Laurence Fishburne in der Verfilmung des preisgekrönten Dramas "Die Farbe Lila" mit. Regie führte Steven Spielberg. Für ihre Rolle als Sofia erhält sie sogar eine Oscar-Nominierung. Die Kontakte, die sie ab da in Hollywood knüpfte, nutzte sie geschickt und klug.

Die Spenderin: Ein Teil der "The Oprah Winfrey Show" beschäftigte sich mit Schicksalen, Verbrechen oder Unfällen, die Menschen widerfuhren. Oprah gründete aus Solidarität das Hilfsnetzwerk "The Angel Network", für das sie Gelder für einen wohltätigen Zweck sammelt. Auch das zeigt ihre Absicht, ihre Gesprächspartner nicht "ausbeuten" zu wollen.

Die Freundin: Winfrey mag zwar - laut Forbes-Magazin - 2,8 Milliarden US-Dollar schwer sein. Aber sie leidet genauso unter zu vielen Kilo wie wir. Das macht sie sympathisch und verschafft ihr eine hohe Akzeptanz. Sie ist Galionsfigur für Weight Watchers, war von 2015 bis 2018 Großaktionärin dieser Firma und hält noch acht Prozent der Aktien von Weight Watchers.

Die Leseratte: Was machen Frauen auf alle Fälle mehr als Männer? Lesen, lesen und nochmals lesen. Als Winfrey in den 1990ern ihren Buchklub "Oprah's Book Club" gründete, wollten alle von Bill Clinton und John Grisham abwärts ihre Erstlinge oder Neuerscheinungen bei ihr präsentieren. Ein Interview mit ihr, so empfinden womöglich Prinz Harry und Herzogin Meghan, ist wie ein Adelstitel.

Die Erfolgreiche: Sich mir ihr zu zeigen, ist von Erfolg gekrönt. Schon bevor Barack Obama 2008 bei seinem Präsidentschaftswahlkampf von ihr Unterstützung erbat, kannte man in den USA den "Oprah Effekt". Laut einer Studie von zwei US-Wirtschaftswissenschaftlern brachte der in diesem Fall zumindest eine Million Stimmen.

Warum dann Oprah Winfrey bei allem medialen Einfluss in der US-Politik nicht mehr mitredete? Angeblich soll Michelle Obama rechtzeitig ihre Pläne durchkreuzt haben, sich bei der Organisation des West Wing wirklich wichtig zu nehmen. 

 

 

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