Eigentlich sollten wir fit wie Turnschuhe sein, das vermehrte Sonnenlicht steigert die Serotonin-Produktion. Und genau das Hormon ist für die Aktivierung unseres Körpers zuständig, für Tatendrang und gute Laune. Und je mehr Serotonin wir im Körper haben, desto mehr wird die Produktion des „Schlafhormons“ Melatonin heruntergefahren. Eigentlich.
Geht's nur um Sex?
Wir haben also überhaupt keine Berechtigung müde zu sein! Die Sommerzeitgegner unter den Schlafforschern machen den Verlust einer Stunde Nachtruhe nach der Zeitumstellung für die Misere verantwortlich. Aber Herrgott, wir waren doch auch schon vor der Erfindung der Sommerzeit frühjahrsmüde!
Tatsache ist, dass das Phänomen der Erschlaffung des Menschen ausgerechnet zur Zeit des allgemeinen Sprießens in der Natur noch nicht ausreichend erforscht ist. Bei Tieren hingegen ist die erhöhte Aktivität saisonal bedingt, sagt uns die Wissenschaft. Also: Wenn nicht jetzt in Sachen Fortpflanzung – dann erst wieder nächstes Jahr. Das macht die überbordende Energie in Wald und Wiese verständlich. Und in der Savanne. Der Mechanismus greift bei uns so nicht, und man sieht wieder mal, dass ständige Verfügbarkeit auch ihre Schattenseiten hat.
Apropos Schattenseiten: „Wir halten uns zu viel in Räumen auf“, warnt eine britische Studie. Und erklärt damit auch – zumindest teilweise – die Frühjahrsmüdigkeit. Der Mensch als moderner Höhlenbewohner? Mehr Grottenolm als Löwe irgendwie ...
Vielleicht müssen wir ja einfach öfter rausgehen, abenteuerlustig die Mähne schütteln – und uns über den neuen Tag freuen.
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