Zurückführen lässt sich diese ungeschriebene Vier-Foto-Regel auf die gute alte Polaroid-Kamera, wie Autorin Simone Panteleit in ihrem Buch „Warum Socken immer verschwinden und wohin“ schreibt, in dem sie Alltagsfragen auf den Grund geht. In den 1970er-Jahren erfand die Firma Polaroid eine Passbildkamera. Der Auftrag für deren Entwicklung lautete, die Kamera passend zu einem bereits existierenden Film zu entwickeln. Da der Film viel zu groß für die Standardmaße eines kleinen Passbilds war, wurden einfach vier Bilder auf einem Film platziert. In die Kamera wurden also vier Objektive und vier Kammern eingebaut, weswegen man schließlich vier Passbilder erhielt. Bis heute sind viele Hersteller aus Gewohnheit dabei geblieben.
Die Gründe, warum man zumeist vier Passbilder auf einmal abnehmen muss, sind auch heute noch gewissermaßen technischer Natur: „Da die Fotos auf genormten Papiergrößen gedruckt werden, ist es wirtschaftlicher und praktischer, das Format auszunutzen und vier Fotos zu platzieren, anstatt nur ein Foto und viel weißen Leerraum“, erklärt Georg Aufreiter, selbstständiger Fotograf in Wien.
Formale Vorgaben
Die restlichen Bilder für den nächsten Pass aufzuheben, ist übrigens keine Option. Denn: Das dafür verwendete Lichtbild darf nicht älter als sechs Monate sein. Die Person muss darauf außerdem zweifelsfrei erkennbar sein – nach Ablauf der Gültigkeit des Passes nach zehn Jahren dürfte das bei dem ein oder anderen nicht mehr unbedingt gegeben sein.
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