"Warum ist im Orangennetz so oft eine schimmlige Frucht dabei?"

Wenn die Früchte übereinanderliegen, können Druckstellen entstehen. Und dort werden die Orangen anfällig für Schimmel.
Dinge, die uns alle im Alltag beschäftigen. Diesmal: Wo kommt der grünliche Pelz her? Und wie lässt er sich vermeiden?

Da kann man machen, was man will. Die schiache Orangenhaut ist einfach da. Egal, wie oft man zuvor einen prüfenden Blick wirft oder etwas herumtastet (was nicht nur in Corona-Zeiten nicht nett ist). Die Rede ist von Schimmel auf Orangen. Fast jedem Netz, das man vom Supermarkt heimträgt, wohnt schon ein grünlich-weißer Schleier inne. So scheint es zumindest. Er ist nur beim Kaufen noch nicht zu sehen, sondern kommt ein, zwei Tage danach. Und dann aber richtig.

Und so kommt’s: Wenn Ware zu großen Bergen aufgetürmt ist, kann das die Wahrscheinlichkeit von Druckstellen erhöhen. Und diese sind anfällig für ... genau, Schimmel.

Wie wird das Risiko weniger? Nach dem Einkaufen gehören die Früchte auf keinen Fall ganz unten in die Einkaufstasche, weil eben Druckstellen. Zu Hause angekommen, mögen sie es nicht allzu warm. "Ich gebe die Orangen auf den Balkon, da bleiben sie frisch", sagt Johannes Kuczera vom traditionellen Obst- und Gemüsehändler am Naschmarkt. "Die jetzigen habe ich seit sechs Wochen und sie sind nicht schlecht."

Hände waschen

Was es sonst noch an Tipps von Experten gibt: Zitrusfrüchte einzeln einkaufen, nicht aufeinanderstapeln (Druckstellen!), in Körben lagern, wo Luft zirkulieren kann, oder behandelte (nicht-bio) Früchte kaufen. Die sind nämlich mit konservierenden Mitteln eingesprüht, die aber in hoher Dosis krebserregend sind. Auch wenn das Gesundheitsrisiko beim Verzehr einer normalen Menge Orangen überschaubar ist (gefährdet sind vor allem die Landarbeiter), empfiehlt es sich doch, nach dem Schälen und vor dem Verzehr die Hände zu waschen.

Jedenfalls kann es auch behandelte Früchte erwischen. Wie bei Bio gilt: wegschmeißen. Weil Schimmel ist nicht nur der pelzige Farbfilm, sondern zu ihm gehören auch die Pilzgeflechte, die sich in der Frucht verteilen. Dort geben sie Gifte – sogenannte Mykotoxine – ab. Und die fühlen sich in feuchten Lebensmittel wohl.

Was die unversehrten Orangen betrifft, reicht es laut AGES, sie zu kontrollieren (riechen, begutachten, betasten, schmecken) und – wenn okay – gründlich abzuwaschen. Und dann schnellstmöglich aufessen. Auch hier nach dem Schälen die Hände waschen.

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