Daran ist auch nicht die mangelnde Technik der Kleinen schuld, wie ich früher gedacht hab. Mein Gott, ich hab meinem Junior die Schuhe selber so fest gebunden, „wie der Löwe beißt“. Trotzdem latschte er noch vor der Pause mit offenen Bändern übers Feld. Und auch wenn sich Trainer oder Schiedsrichter hinknien, um die Schuhe der kleinen Stars neu zu verknoten, bleibt der dauerhafte Erfolg überschaubar. Von Joggern, die auf doppelte Maschen verzichten, hört man übrigens ähnliche Beschwerden, und doch, auch die elegantesten Budapester hängen mitunter lose am Fuß, wenn man in ihnen längere Fußmärsche bestreitet.
Woran das liegt, haben nun drei Wissenschafter an der Elite-Universität von Berkeley, Kalifornien, erforscht. Endlich. Die Erdanziehung ist schuld, die Trägheit der Masse, und Einsteins Relativitätstheorie auch ein bisschen. Aber der Reihe nach. Beim Aufsetzen des Fußes auf dem Boden werden die Schnürsenkel in ihrer Bewegung nach unten abrupt gestoppt. Die eigene Trägheit lässt ihn sich aber – je nach Elastizität – noch ein kleines bisschen weiter bewegen. Der Knoten wird dadurch jedes Mal ein klein wenig gelockert. Es wird aber zusätzlich auch die Vorwärtsbewegung gestoppt – wodurch die freien Enden der Schnürsenkel und die beiden Schleifen noch ein Stück nach vorne schwingen. Und damit wird der gelockerte Knoten jedes Mal ein kleines bisschen weiter geöffnet.
Ob die Bänder dabei von einer Kraft gezogen oder von ihrer Trägheit im Raum weitergetrieben werden, ist eine Überlegung, die Einstein zu seiner Relativitätstheorie inspiriert haben mag – für die Masche ist der Effekt auf Dauer jedenfalls verheerend: Sie öffnet sich. Aber eine erfahrene Basketball-Trainerin hatte aber noch einen Tipp für mich: Flache Schnürsenkel verwenden, statt der schicken dicken Paracord-Senkel. DAS hilft wirklich!
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