Volkswagen streicht die VW-Currywurst fürs CO2-Ziel

Volkswagen streicht die VW-Currywurst fürs CO2-Ziel
Aufregung im Autoland: Volkswagen nimmt die VW-Currywurst wegen CO2-Zielen aus dem Programm.

Sogar Deutschlands Altkanzler Gerhard Schröder stieß dies sauer auf: Die Kantine im VW-Stammsitz in Wolfsburg will nach dem Werksurlaub auf vegetarische Küche umstellen - und so auch die deutschlandweit beliebte VW-Currywurst aus dem Programm nehmen.

Na, mehr braucht der eingefleischte Volkswagenfahrer nicht. "Am liebsten würde ich unseren neuen T6.1 abbestellen", ärgert sich "keilox_sl7" unter dem Hashtag #vwcurrywurst auf Instagram. Ein anderer Kommentar lautet ironisch: "Man nimmt ihnen ja jetzt wahrhaftig das Schnitzel vom Teller."

Wurstfreunde in aller Welt standen im Nu dem verfemten Stück Fleisch zur Seite und posteten ihre Meinung.  "Make Currywurst great again", rief jemand mit dem Nickname "Wurstzeit" in die Runde. Und "thevegetarianbutcher.de" weiß Rat: Mit "unseren veganen NoHotdogs oder der vegetarischen NoBratwurst lässt sich eine sauleckere Currywurst kreieren und ihr müsst auf gar nichts verzichten! Erst recht nicht auf Geschmack."

Na, also, es geht doch. Vor allem müssen die Freunde der 1973 erstmals angebotenen und von VW selbst hergestellten Currywurst nicht bangen. Von den 31 VW-Werkskantinen nimmt dem Vernehmen nach lediglich eine die originale Currywurst aus dem Programm.

Es geht um die Wurst

Dass die Currywurst eine Bestseller ist, versteht sich von selbst. Im Jahr 2015 verkaufte VW in Deutschland 7,2 Millionen Currywürste, das waren bei weitem mehr als im gleichen Zeitraum verkaufte Fahrzeugeinheiten der Kernmarke VW - nämlich 5,82 Millionen.

Die Automarke aus Wolfsburg aber will und muss nachhaltiger werden. Daher wurden zuletzt mit den elektrisch betriebenen Modellen ID.3 und ID.4 Fahrzeuge für die emissionsfreie Zukunft vorgestellt. Weitere folgen.

Der Ernährungsberater des Konzerns, Prof. Dr. Embutido, will auch seinen Beitrag dazu leisten: durch eine CO2 einsparende Kantinenverpflegung. "Vegan ist angesagt, genauso wie Elektroautos. Das passt strategisch einfach zusammen", erklärt er seine Entscheidung, die VW-Mitarbeiter langsam an einen veganen Menüplan zu gewöhnen.

Außerdem, so Embutido: "Die vegane Currywurst haben wir schon länger im Programm und alle mögen sie."

Kein Zweifel, dass diese Umstellung gelingen wird. Denn bei Volkswagen in Wolfsburg sind sie sehr flexibel. Auszubildende und Ruheständler bauten vor Jahren mit dem österreichischen Künstler Erwin Wurm einen alten VW-Bus in eine poppige Hot Dog-Bude um, den "Curry Bus".

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