Sauerkraut kann Reichtum bringen

Sauerkraut kann Reichtum bringen
Kimchi, die koreanische Spezialität, ist in aller Munde. Dabei gibt es ja auch noch Sauerkraut – ebenfalls ein fermentiertes Lebensmittel.

Wer im neuen Jahr noch kein Sauerkraut am Speiseplan hatte, sollte das schleunigst nachholen. Zum Jahreswechsel gegessen, soll es dafür sorgen, dass das Geld in den folgenden zwölf Monaten nicht ausgehen wird. Sagt man zumindest. Ähnliche magische Kraft sagt man in anderen Regionen übrigens für den Linsen nach.

Folgerichtig kann man jedem ein gutes, neues Jahr wünschen, der noch keines der beiden Lebensmittel verzehrt hat.

Sauerkraut – durch Milchsäure haltbar gemachtes Weißkraut – ist abgesehen vom versprochenen Geldsegen äußerst gesund. Vor allem wenn man es roh isst. Es enthält die Vitamine C, B, K und B 12, zudem sind Mineralstoffe wie Kalium und Eisen enthalten. „Wichtig ist, dass es nicht pasteurisiert wird“, sagt Leo Strmiska, auch Sauerkraut-Leo genannt. Denn das zerstört die Bakterien, die für den Darm so wohltuend sind.

Strmiska stand jahrzehntelang auf dem Wiener Naschmarkt (Stand 246–248) und verkaufte sein selbst gemachtes Sauerkraut. „Tonnenweise. Jede Woche sechs bis acht Fässer“, erzählt er. Doch Sauerkraut wurde immer weniger gebraucht. „Die Wienerinnen gehen auf den Naschmarkt nur noch zum Essen“, sagt er. Nicht mehr zum Einkaufen.

Essenziell

Das Wiener Original ist auf dem Markt seit einiger Zeit nicht mehr anzutreffen, sein Produkt – Champagnerkraut aus dem Holzfass – wird am Stand 246 aber noch immer angeboten. Aus gutem Grund: Denn Sauerkraut ist ein „essenzieller Bestandteil der österreichischen Küche“, wird das Lebensmittel auf der Homepage des Landwirtschaftsministeriums beschrieben. Es passt perfekt zum Schweinsbraten, zum Bauernschmaus, zu Würsteln oder zum beliebten Geselchten.

Der Sauerkraut-Leo rät, vor einem Kauf eine Geschmacksprobe zu machen. „Wollen S’ kosten, gnä’ Frau?“, hat er immer gerufen. Aber selbst, wenn das Kraut zu sauer sein sollte, gibt es bei der Zubereitung der Beilage Rettung. Leo Strmiska karamellisiert die Zwiebel und gibt Apfelsaft dazu – aber nicht von Anfang an. „In den letzten zehn Minuten entscheidet sich der Geschmack“, erklärt er.

Auch historisch soll es beim Genuss von Sauerkraut um den Geschmack gegangen sein. Süßes und Alkohol, das mundete den Seeleuten, die mit James Cook (1728 bis 1779) unterwegs waren. Das wusste der Entdecker. Aber Sauerkraut? So gut es auch gegen Skorbut war, einer Vitaminmangelerkrankung, die zum Tod führen konnte. So skeptisch waren die Matrosen aber auch. Wie sollte man sie überreden zuzulangen? Cook wusste die Antwort.

Er ließ sich das Sauerkraut selbst servieren und verspeiste das Gemüse. Denn: Was dem Kapitän mundete, mundete allen.

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