Ex-Kicker eröffnet neues Restaurant Belly of the Beast
Sämiges Weißkraut mit Erdnussmus verfeinert und mit Chili scharf abgeschmeckt – die Bundeshauptstadt ist um ein ganz spezielles Restaurant reicher. Familie Mudenda mit österreichisch-simbabwischen Wurzeln eröffnete unweit vom Schottentor das kleine Restaurant Belly of the Beast, derzeit gibt es die Speisen freilich nur als Take-away. Im Laufe des Jahres will die talentierte Familienbande neben dem Restaurant eine Greißlerei für ihre eingekochten Delikatessen eröffnen.
Mediale Aufmerksamkeit bekamen die Brüder Marvin und Marcel Mudenda, als sie von Star-Bäcker Georg Öfferl im Sommer 2019 als Küchenchef und Sommelier engagiert wurden. Warum Marvin nicht schon dort auf eine austro-simbabwische Fusionsküche setzte? "Das wollte ich für uns aufheben, wenn wir selbstständig werden", erzählt der 28-jährige Gastronom.
Als die Mutter auswanderte
Manchmal schreibt das Leben die besten Geschichten: Als die junge Österreicherin Sabrina im Alter von 26 mit einer NGO nach Simbabwe ging, ahnte sie nicht, dass sie dort für lange Zeit bleiben würde. Sie verliebte sich, bekam drei Kinder und entschied sich für ein Leben in dem südafrikanischen Binnenstaat.
Vor zehn Jahren wollte der Jüngste, Marvin, seinen Kicker-Traum in Österreich weiterverfolgen und übersiedelte mit Mutter und Bruder nach Tirol – die Schwester kam bereits zwei Jahre zuvor. Glücklicherweise war die Karriere des Mittelfeld-Spielers beim Innsbrucker AC nicht von Erfolg gekrönt: Neben der Arbeit auf dem Platz absolvierte der junge Mann eine Ausbildung in der Mensa der Innsbrucker Uni, um danach nach Wien zu gehen.
Auch Marcel (33) und Melanie (31) entschieden sich für die Gastronomie und sammelten u. a. in der Szene-Gruppe Dots Erfahrungen im Bereich Service und Bar: "Wir wurden nicht zweisprachig erzogen – unsere Eltern haben nur Englisch mit uns geredet. Daher war es für uns leichter, in der Gastronomie zu beginnen als in anderen Branchen."
Der Sommelier möchte neben einer kleinen Cocktailkarte auch auf eine Auswahl von Demeter-Weinen setzen. Lisa (30), mit Marcel verheiratet, komplettiert das Quartett und bringt sich im Bereich Entertainment- und Consulting ein.
Simbabwe und Österreich sind sich ähnlich
Die Geschwister kannten ihre zweite Heimat nur von Urlauben. "Wenn wir bei unserer Uromi gegessen haben, dann hat es wie zu Hause geschmeckt. Die Küchen sind sich ähnlich – Simbabwe war lange eine britische Kolonie –, und ergänzen sich gut. So wird in beiden Ländern Wild, Rotkraut oder Bohnen gegessen: Geschmacklich ist Simbabwe nicht so exotisch wie seine Nachbarländer."
Auf der Take-away-Karte finden sich derzeit Bratwürstel mit scharfem Erdnusskraut, Bohneneintopf oder Rindsgulasch. Monatlich soll es Chefdays geben, an denen sich Marvin austoben möchte.
Wie die Geschwister seine Kreationen beschreiben? "Herzhaft, leicht süßlich und oft scharf."
Info: Wasagasse 28, 1090 Wien, Take-away ab 12. Jänner Dienstag bis Samstag 11:30 bis 15 Uhr, ab 26. Jänner Lunch Dienstag bis Freitag 11 bis 15 Uhr, Dinner Dienstag bis Samstag 18 bis 22 Uhr, Brunch Samstag 9 bis 15 Uhr, www.bellyofthebeast.at
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