Marlene Auers Lokalkritik: Luv Beachclub im Schönbrunner-Bad

Luv Beachclub Bar
Freibadküche kann mehr als nur Pommes: Im Luv Beachclub trifft schicke Küche auf stilvoll-entspannte Atmosphäre.

Von einem Freibad erwartet man kulinarisch ja eigentlich lange Schlangen vor der Selbstbedienungs-Budl, über die viel zu fettige Pommes in Papierschalen mit Türmen an Ketchup und Majo gereicht werden, deren Kalorien wir uns im Schwimmbecken wieder mühsam abtrainieren (wollen).  Nicht falsch verstehen: Das kann sexy sein, haben wir es doch auch als Teenager so erlebt. Richtig sexy geht es aber im Wiener Schönbrunner Bad zu – und das nicht nur beim „Sexy Salat“, der an heißen Sommertagen mit Avocado und Granatapfel erfrischt.

Das Restaurant, das heuer in zweiter Saison vom langjährigen Plachutta-Manager Anton Zehetbauer geführt wird, ist eine wahre Überraschung und wird längst nicht nur mehr von Badegästen besucht. Die weißen Loungemöbel und hängenden Flechtkörbe im Boho-Stil erinnern an Ibiza, die Krone des schnell wachsenden, chinesischen Blauglockenbaums (sic!) spendet natürlichen Schatten. Und von Systemgastronomie wie bei Plachutta findet sich hier keine Spur: Auf den Teller kommt gegrillter Oktopus, der an den Enden wunderbar zart, in der Mitte aber etwas zäh ausfällt.

Die Calamari sind solide zubereitet, nicht zu bissfest, nicht zu weich und vor allem: gut gewürzt. Dafür sind die hausgemachten Teigtaschen in Salbeibutter ein wahrer Genuss, die Füllung aus Ricotta und Parmesan zergeht auf der Zunge.  Auf der Karte gibt man sich sympathisch zurückhaltend, die Info, dass Wassermelonen-Radieschen die Salate aufpeppen, gibt’s nur auf Nachfrage. Wie die Pommes. Denn die gibt es hier (trotzdem) auch noch.  

Bewertung:

Essen 38/50
Service 7/10
Getränke 12/15
Ambiente 24/25
Gesamt 81/100

1130 Wien, Schlosspark Schönbrunn, info@luvbeachclub.com, www.luvbeachclub.com

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