Leih-Behälter statt Plastikmüll: Lieferdienste mit Zero Waste

Leih-Behälter statt Plastikmüll: Lieferdienste mit Zero Waste
Einwegverpackungen erzeugen nicht nur viel Müll, sie enthalten auch giftige Stoffe - ein Wiener Startup will das Problem jetzt lösen.

Eine Sushi-Bestellung entfachte bei der Wienerin Isabelle Weigand die Idee: Ihre sechsköpfige Familie hatte das Essen in gefühlten fünf Minuten verspeist - übrig blieb ein Sack voll Plastikmüll. "Der zündende Funke ist übergesprungen und plötzlich hatte ich das Bedürfnis, mir eine Mehrweggeschirr-Lösung für die Zustellgastronomie auszudenken", erzählt Weigand und gründete skoonu. Der Name wurde aus zwei Begriffen aus dem Afrikaans kreiert: "skoon" bedeutet sauber, rein und "nu" heißt jetzt.

Das Problem mit den Einwegverpackungen ist nämlich gar nicht so klein: Allein in Wien verursachen Einwegbehälter von Lieferdiensten jährlich 35.000 Kubikmeter Müll. Nicht nur das, sie enthalten meistens einen giftigen Chemikalienmix, wie laut Medienberichten nun ein Projekt der Forschungsgruppe PlastX gezeigt hat. In der Untersuchung haben auch Bio-Kunststoffe nicht besser abgeschnitten. Und: Der Chemiemix kann leicht ins Essen übergehen.

Codewort bei der Bestellung

Wer Skoonu nutzen will, muss sich zunächst über die App registrieren. Dort sieht man, welche Betriebe an dem neuen Projekt teilnehmen - mit dabei ist etwa schon die Luftburg. Bei der Bestellung gibt man telefonisch oder auch online das Codewort "Skoonu" und einen zugewiesenen TAN (Transaktionsnummer) an, fertig. Schon wird die Bestellung in dichten Edelstahlgefäßen geliefert, die noch dazu das Essen länger warm halten.

Für den Konsumenten entstehen keine Zusatzkosten. Man muss das Geschirr nur innerhalb von zwei Wochen bei einem Partnerbetrieb oder einer Sammelstelle zurückgeben. Skoonu kümmert sich selbst um die Reinigung und bestückt die Restaurants mit frisch gereinigten Behältern. Die teilnehmenden Betriebe ersparen sich die Anschaffung von Einwegverpackungen und bekommen das saubere Mehrweggeschirr geliefert. Dafür bezahlen sie eine Reinigungsgebühr an Skoonu.

Für ihre Idee, zu Zero Waste beizutragen, wurde Weigand inzwischen sogar mit dem Wiener Umweltpreis ausgezeichnet. Wer Skoonu beim Lieblingslokal vermisst, empfiehlt dort am besten die Webseite www.skoonu.com.

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