Getestet: Günstige Erdnüsse können "sehr gut" sein

Getestet: Günstige Erdnüsse können "sehr gut" sein
Teure Produkte bzw. Bio-Knabbereien sind nicht unbedingt besser als die billigere Konkurrenz, stellt der Verein für Konsumenteninformation fest.

Naschen im Lockdown: Erdnüsse zählen nach Chips zu den beliebtesten Snacks in Österreich. Aufgrund ihrer Zusammensetzung sind sie im Prinzip ein gesundes Nahrungsmittel. Im Rahmen eines Tests hat der Verein für Konsumenteninformation, VKI, geröstete und gesalzene Erdnüsse von unterschiedlichen Herstellern unter die Lupe genommen, zwei von zwölf Produkten waren Bio-Angebote. Ebenfalls untersucht wurden Paranüsse. Hier wurden fünf Angebote, darunter eben­falls zwei Bio-Produkte, analysiert und bewertet. Die Testergebnisse können sich sehen las­sen: Bis auf vier Produkte schnitten alle mit „sehr gut“ bzw. „gut“ ab, wobei besonders die günstigeren Erzeugnisse die vorderen Ränge belegten. Enttäuschend war das Abschneiden mehrerer Bio-Produkte.

Muffiger Geruch

Drei von vier Bio-Produkten schnitten mit „weniger zufriedenstellend“ ab. Die Erdnüsse von Hei­matgut und dennree sowie die Paranüsse von dennree wiesen Auffälligkeiten bei Aussehen, Geruch, Konsistenz und Geschmack auf bzw. wurden als ranzig bewertet. Die Paranüsse von GM Pesendorfer waren wiederum mit Schimmelpilzgiften belastet und wurden ebenfalls mit „weniger zufriedenstellend“ beurteilt. VKI-Ernährungswissenschafterin Teresa Bauer rät dazu, bei Nüssen immer auf Verfärbungen und einen muffigen Geruch zu achten. „Im Zweifelsfall ist es besser, die Nüsse zu entsorgen. Denn Schimmelpilzgifte sind nicht ungefährlich. Werden Aflatoxine über einen län­geren Zeitraum aufgenommen, können sie sogar die Erbanlagen verändern und Krebs auslösen.“

Auf Salzgehalt achten

Der Salzgehalt der getesteten Erdnüsse schwankte stark zwischen 0,2 und 2,5 Gramm Salz pro 100 Gramm. Laut Weltgesundheitsbehörde sollte die tägliche Salzaufnahme weniger als 5 Gramm betragen. Auf die Verpackungsangaben ist allerdings nur bedingt Verlass: Im Durchschnitt enthielten die Proben 9 Prozent mehr Salz als deklariert, im extremsten Fall waren es 180 Prozent. Einige Produkte enthielten allerdings auch weniger Salz als angegeben. Die getesteten Paranüsse waren allesamt ungeröstet und ungesalzen.

Teuer heißt nicht unbedingt besser

Der Preis ist wie so oft kein Qualitätskriterium: Zahlreiche günstige Produkte belegten die vorderen Ränge, während teurere Nüsse tendenziell auf den hinteren Plätzen landeten. Die Preise der Paranüsse lagen zwischen 13,45 und 32,45 Euro pro Kilogramm. Bei den Erdnüssen bewegte sich die Preisspanne zwischen 3,98 und 13 Euro pro Kilogramm. Auffällig: Gleich 5 Produkte unterschiedlichster Händler und Diskonter waren hier mit einem „Einheitspreis“ von 3,98 Euro pro Kilogramm am günstigsten.

Alle Details zum Test gibt es ab dem 28. Jänner 2021 im Testmagazin KONSUMENT und auf www.konsument.at.

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