Wirtuos: Die schillernden Betreiber vom Schönbrunner Stöckl

Schönbrunner Stöckl
Ihre Stimme reicht über vier Oktaven. Er ist Dirigent und hat einen berühmten Vater. Gemeinsam veranstalten sie ein ganz schönes Theater.

Die Stimmung steigt von Minute zu Minute, von Glas zu Glas. Nur die auf der Wand aufgemalten Zuseher in ihren Logen – von Mozart über Maria Theresia bis hin zu Stan Laurel und Oliver Hardy – zeigen keine Regung. Selbst der seriöse Herr Doktor, der verzwickt schaut, als ihm die imposante Sängerin in exzentrischen Roben ein Küsschen zuhaucht, meint in einer Pause, als Kellner in wild gemusterten Gilets das Essen servieren: „Das ist verrückt. Aber es gefällt mir.“

Was für ein Dinner-Theater im Wirtshaus Schönbrunner Stöckl im Schlosspark. Hier geht es rund. Auf der Karte stehen Stücke wie „Cin Ci Là“. Mit dem klingenden Untertitel: „Erotische Operettenklänge im Schwalbennest!“ Oder „Total verRÖKKt nach Marika“. Oder die „Italienische Nacht mit Klassik, Schmalz und Spaß“, namens „Amore Mio“. Die Wirtin – die mit dem Kuss und den Roben – und der Wirt blödeln sich um die Welt.

Das sind die Wirtsleute

Und sie unterbrechen ihren Schabernack für ein mehrgängiges, zum Stück passendes Menü oder für Gassenhauer, Chansons und Arien. Immerhin verfügt Tamara Trojani über eine Vier-Oktaven-Stimme. Und Konstantin Schenk ist ausgebildeter Dirigent, hat ein Repertoire von über fünfzig Opern abgespeichert, spielt Klavier und ist der Sohn von Otto Schenk.

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