Warum wir es sooo verdammt lustig finden, uns über Kängurus, Waschbären, Fische und Co. zu zerkugeln? „Gute Frage“, so Sullam. Eine Erklärung hat er aber parat. „Das Geheimnis ist, dass Menschen anthropomorphisieren – das heißt, sie sehen im Verhalten der Tiere menschliches Verhalten repräsentiert. Wir stellen uns vor, dass das Tier etwas tut, was wir von Menschen kennen – und das ist, was uns so positiv auf die Tiere reagieren lässt.“
Können Tiere lachen?
So kommt es dann, dass wir glauben, ein Tiger schultert einen Holzstamm wie ein Waldarbeiter oder eine Robbe kichert sich ins Fäustchen, als hätte ihr gerade jemand den weltbesten Witz erzählt. Ob Tiere vice versa wohl ebenfalls imstande sind, sich über menschliches Verhalten zu amüsieren?
„Als Tierhalter habe ich das Gefühl, dass meine Haustiere auf Spiel und Spaß ansprechen, und ich habe immer angenommen, dass sie das Gefühl der Freude, die diese Spiele mit sich bringen, annehmen“, so Sullam, der selbst diverse Fotowettbewerbe gewonnen hat. „Ich weiß zwar nicht, ob sie körperlich lachen. Aber ich denke, dass ihr Gehirn eine Verbindung zwischen positiver sensorischer Beschäftigung und ihren menschlichen Gegenstücken herstellt.“
Humor für den Tierschutz
Manchen Tierarten scheint durchaus mehr komödiantisches Talent in die Wiege gelegt zu sein. Zumindest vermuten das ihre humanen Beobachter. „Jeder findet andere Tiere lustig“, berichtet Sullam. „Wir haben jedoch viele Bilder von Bären, Pinguinen, Eulen und Robben eingesandt bekommen. Diese vier sind am zuverlässigsten lustig, weil ihre Mimik in jedem Foto so stark ist.“ Als sein persönliches Lieblingstier nennt er das Chamäleon. „Aufgrund ihrer großen Augen und ihres leicht genervten Gesichtsausdrucks sind sie für mich immer ein Volltreffer.“
Gegründet wurde der Fotowettbewerb 2015, um das Bewusstsein für die schwierige Zukunft der Wildtiere zu schärfen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. „Humor ist der Schlüssel, es ist eine positive Bestätigung für die Bedeutung der Wildtiere. In der Vergangenheit wurden oft negative Bilder verwendet, die aber oft dazu führten, dass die Menschen sich abwenden oder schuldig fühlen, anstatt aktiv zu werden.“
Dieses Jahr unterstützt der Preis ein Orang-Utan-Projekt mit zehn Prozent seiner Nettoeinnahmen. „Es ist noch nicht zu spät, ihren Lebensraum und ihre Existenz zu retten“, so Sullam. „Je mehr wir tun können, um ihnen zu helfen, desto besser.“
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