Am Herd mit Miriam Hie

Am Herd mit Miriam Hie
Sie moderiert das Wetter bei Servus TV und führte die Gäste durch die 25-Jahre-freizeit-Gala. Kulinarisch bleibt die Schauspielerin ihren asiatischen Wurzeln treu.

Ein brütend heißer Sommertag. Miriam Hie kommt mit frischem Zander direkt vom Naschmarkt zu mir auf den Schafberg, um Ikan-Bumbu-Bali zuzubereiten: Fisch-Gewürz-Bali. Ein Rezept ihrer Mutter.

Miriams Familie stammt ursprünglich aus Indonesien, in den 1960er Jahren kam ihr Vater nach Graz, um Medizin zu studieren. Gemeinsam mit ihren zwei Schwestern wuchs die heute 36-Jährige im oberösterreichischen Steyr auf. Im noblen Vorort „Christkindl“ wurde die asiatische Familie vorerst argwöhnisch, bald aber sehr herzlich aufgenommen. Ihre Mutter, eine leidenschaftliche Köchin, blieb bei ihrer ursprünglichen Art zu kochen, auch wenn es damals nicht immer leicht war, die asiatischen Zutaten dafür zu bekommen. Während die anderen Kinder ihr Jausenbrot verzehrten, löffelten die drei Mädels Nasi Goreng aus Tupperware-Schüsseln.

Miriam schneidet das schöne, dicke Fischfilet in vier Teile. „Das geht alles ganz schnell und ist sehr einfach.“ Die asiatischen Gewürze hat sie im Supermarkt besorgt. „Statt Kaffirlimettenblättern könnte man auch ein wenig von der Limettenschale nehmen.“ Zwiebel anschwitzen, Gewürze rein, kurz köcheln lassen, Fisch einlegen. Zusätzlich zu den frischen Chiliringen rührt sie noch einen Löffel Sambal Oelek in die Sauce. „Ja, indonesisch ist sehr, sehr scharf.“ Sie kostet. „Also, i weiß ned, ob ma des essen kann.“ Noch ein wenig braunen Zucker hinein. Und was gibt’s dazu? „Reis oder Salat normalerweise.“

Ob wir draußen im Hochbeet ein paar Blätter pflücken sollen? „Voi gern!“ Das frische, knackige Grün mariniert die ausgebildete Schauspielerin und Mutter eines 14-jährigen Sohns mit einer Mischung aus Senf, Knoblauch, Salz, Zucker und Limettensaft, ganz zum Schluss kommt noch ein Schuss Olivenöl drüber.

Inzwischen haben sich Ikan und Bumbu zu einem harmonischen Gericht verbunden und das Ganze ist zu einem herrlichen Sommeressen geworden, mit dem sich Miriam wohl jeden Restauranttester einkochen könnte. „Salam Makan!“

2 Stiele Zitronengras
½ Limette
1 Chilischote
3 Knoblauchzehen
1 kleine Zwiebel
3 Kaffirlimettenblätter
ca. 5 cm Galgant
ca. 5 cm Ingwer
1 EL Tomatenmark
1 TL Sambal Oelek
1 Prise brauner Zucker
Salz, Rapsöl
1 großes Zanderfilet (ca. 400 g)

Zwiebel und Knoblauch schälen, fein hacken. Galgant und Ingwer längs in 2-3 mm dicke Scheiben schneiden, Chili in feine Ringe. Zitronengras 2-3 mal durchschneiden, anquetschen. Einen Schuss Öl in einer breiten Pfanne erhitzen, Zwiebel und Knoblauch darin farblos anschwitzen. Galgant, Ingwer, Chili, Zitronengras und Limettenblätter dazugeben, Tomatenmark unterrühren. Eine Prise Zucker dazu, zergehen lassen, mit 1/8 l Wasser aufgießen. Das Fischfilet in 4 Stücke schneiden, einlegen, mit Limettensaft beträufeln, nach ein paar Minuten wenden, ziehen lassen. Sauce mit Sambal Oelek und Salz abschmecken. Dazu passt Reis oder Blattsalat.

Wo kaufen Sie am liebsten ein? Auf Märkten und in den Asia-Läden rund um die Kettenbrückengasse. Im Stuwerviertel gibt’s auch einen Supermarkt für Indonesische Lebensmittel.


Gibt es einen prägenden Geschmack aus Ihrer Kindheit? Satay-Spießchen mit Erdnusssauce.


Was würden Sie nie essen? Mein Gaumen ist sehr neugierig. Aber Affenhirn würde ich nicht kosten.


Welche Küche der Welt ist Ihnen am liebsten? Die asiatische: thai, vietnamesisch, indonesisch.


Welche Speise vermag es, Sie zu trösten? Salzige Nüsse aller Art. Oder auch ein Stück Speck.

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