Sportmuffel? Ich doch nicht!
Auf geht’s zum morgendlichen Training. Wenn Sohnemann Philipp um sechs Uhr aufsteht, hat sie schon geduscht und das Frühstück vorbereitet. Als wäre sie gar nicht außer Haus gewesen. Das war lange Zeit auch so, denn die 37-jährige Wienerin war ein regelrechter Sportmuffel. „Als Kind und Jugendliche war ich eigentlich ziemlich sportlich und sogar im Leichtathletik-Verein. Nach einer Knie-Operation mit 14 Jahren war es dann aber damit vorbei und ich benutzte die OP auch immer als Ausrede, warum ich nicht laufen kann“, erzählt sie. Mit Sport habe sie dann zwar immer wieder angefangen – meist als Neujahrsvorsatz –, aber das seien immer nur kurze Episoden gewesen. „Im Grunde habe ich viel lieber gegessen und die freie Zeit auf der Couch vor dem Fernseher verbracht“, sagt sie. Ihr Mann habe immer wieder versucht, sie zum Sport zu überreden, aber „mein Knie war immer meine Ausrede. Und irgendwann wurden wir dann beide faul“.
Aktiv statt passiv
Ein neues Körpergefühl
Die Premiere verlief dann nicht ganz so gut wie erhofft, „ab Kilometer 16 hatte ich Probleme mit dem Knie“, das Lauffieber hat sie aber dennoch nicht losgelassen. „Mittlerweile laufe ich drei bis fünf Mal die Woche. Immer so früh, damit ich abends Zeit für die Familie habe.“ Neben dem Laufen macht die 37-Jährige zwei Mal die Woche Krafttraining. „Meine Woche ist also gut verplant.“ Der Sport habe ihr ein neues Körpergefühl und Selbstbewusstsein gegeben. „Ich fühle mich wohl und bin viel ausgeglichener.“ Im Herbst will sie die zwei Stunden beim Halbmarathon knacken. Bis dahin wird sie noch oft die Laufschuhe um vier Uhr morgens schnüren – mit Freude, weil „da ist es am schönsten, denn da gehört die Stadt fast mir allein“.
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