Sonderschulen sollen abgeschafft werden

Symbolbild: Sonderschule in Linz
In Österreich sollen die Sonderschulen abgeschafft werden.

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Die Politiker in Österreich wollen bis 2020
alle Sonderschulen abschaffen.
Schüler, die eine Behinderung oder eine Lernschwäche
haben, werden oft in Sonderschulen unterrichtet.
Dort gibt es weniger Schüler in einer Klasse
und es gibt in diesen Klassen oft 2 Lehrer.
In Sonderschulen kann man genau darauf eingehen,
was die Schüler brauchen.
Jetzt sollen diese Schüler stattdessen in „normalen“ Schulen
unterrichtet werden.

Das gefällt vielen Eltern und Lehrern nicht.
In Kärnten sind sehr viele Sonderschulen bereits geschlossen.
Die Schüler wurden auf andere Schulen verteilt.
So ähnlich ist es auch in der Steiermark.
Viele Eltern und Lehrer sind damit aber unzufrieden.

Paul Kimberger von der Lehrer-Vertretung
bekommt immer mehr Beschwerden.
Er bekommt sehr viele E-Mails
von Eltern und Lehrern.
Sie alle wollen, dass die Sonderschulen erhalten bleiben.
Aus Kärnten und der Steiermark gibt es auch
viele schlechte Rückmeldungen.
Es gibt zu wenige Lehrer, die auf Schüler mit Behinderung
geschult sind und es gibt zu wenig passende Räume.

Auch Frau Christina Löblich aus Niederösterreich
findet die Abschaffung der Sonderschulen nicht gut.
Sie hat einen autistischen Sohn, der in einer „normalen“
Volksschule große Probleme hatte.
Autisten haben oft Probleme, Informationen wahrzunehmen
und zu verarbeiten.
Auch im Umgang mit anderen Menschen
haben sie oft Probleme.
Löblich sagt, dass es für ihren Sohn schwer war,
mit so vielen Kindern in einer Klasse zurecht zu kommen.
Er hat dann von der Volksschule
an eine Sonderschule gewechselt.
Dort ging es ihm besser.
"Dort waren 8 Kinder mit 2 Lehrern in einer Klasse."
Matthias entwickelte sich so gut, dass er heute
ein Gymnasium besuchen kann.
Ein Gymnasium ist eine Schule, auf die man
nach der Volksschule gehen kann.

Robert Kaspar hat eine Tochter
mit einer Lernschwäche.
Kaspar hat sich für seine Tochter
auch Volksschulen angesehen.
Er sagt aber, dass im Sonderpädagogischen Zentrum
in Klosterneuburg nur 6 Kinder in einer Klasse
von einem Lehrer und einer Unterstützungs-Lehrerin betreut werden.
In den Volksschulen gibt es eine Lehrerin
und eine Unterstützungs-Lehrerin für etwa 20 Kinder.
Wenn die Betreuung so wie in den Sonderschulen wäre,
hätte Kaspar seine Tochter an einer Volksschule angemeldet.
Er findet es nämlich gut, wenn Sonderschul-Kinder
und Kinder aus anderen Schulen Kontakt haben.
Viele Experten finden es auch gut.
Aber Experten sagen auch, dass es an Volksschulen
und Hauptschulen noch zu wenig Fachleute
für Sonderschul-Kinder gibt.

Eltern fordern jetzt in einem Antrag, dass sie selbst
wählen können, in welche Schule ihr Kind geht.
24 000 Betroffene haben diesen Antrag bereits unterschrieben.

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