Forscher untersuchen, was Stress mit Menschen macht

Stress löst Angst aus
Der Hirnforscher Thomas Elbert untersucht, was im Körper passiert, wenn Menschen gestresst sind.

Link zum Original-KURIER-Artikel

Thomas Elbert ist Hirnforscher und beschäftigt sich
seit langer Zeit damit,
was Stress und schlimme Erfahrungen
mit Menschen machen.
An der deutschen Universität Konstanz
unterrichtet er über Hass und Angst.
Elbert hat in der Vergangenheit Untersuchungen
über bedrohliche Situationen
in Kriegs -und Krisengebieten gemacht.
Deshalb weiß er gut über Stress und Angst Bescheid.

Der KURIER hat mit Thomas Elbert ein Gespräch geführt.

Hier ist eine Zusammenfassung vom Gespräch:
Thomas Elbert sagte, wie ein Mensch mit Stress umgeht,
hängt auch von seiner Umgebung ab.
Elbert sagte auch, die Kultur, in der man lebt,
ist wichtig für die Verarbeitung von Stress.
Mit Kultur meint Elbert in diesem Fall
die Regeln und Gewohnheiten für das Zusammenleben
und das Verhalten von Menschen untereinander.
In den Kulturen unterscheiden sich zum Teil
die Situationen, die als gefährlich gelten.
Deshalb ist auch der Umgang mit Stress unterschiedlich.
Erkennt der Mensch eine Situation als gefährlich,
schüttet er das Stress-Hormon Cortisol aus.
Dadurch kommt der Körper in Alarmbereitschaft.

Thomas Elbert hat in Tansania Untersuchungen gemacht.
Tansania ist ein Land in Afrika, in dem Kinder
noch häufig geschlagen werden.
Er hat den Speichel von Kindern untersucht und so herausgefunden,
wie oft sie geschlagen werden.
Bestimmte Stoffe im Speichel zeigen nämlich,
ob Kinder oft gestresst oder ängstlich sind.

Auf Stress zu reagieren, kostet Kraft
Wenn ein Flüchtlings-Kind nach Österreich kommt,
muss es sich der Umgebung anpassen.
Wenn das Kind in die Schule kommt,
sieht man, dass es anders mit Stress umgeht,
als Kinder aus Österreich.
Die meisten Flüchtlinge haben schlimme Dinge erlebt.
Deswegen brauchen sie Hilfe,
um wieder zurück ins Leben zu finden.

Besonders starker Stress führt dazu, dass man
nicht zur Ruhe kommen kann.
Manche Menschen, die Krieg erlebt haben,
fühlen sich dauernd so, als wäre ihr Leben bedroht.
Deswegen können sie auch sehr schlecht schlafen.
Das ist für den Körper so anstrengend,
dass die Gesundheit darunter leidet.
Vor allem die Abwehrkräfte lassen nach.

Thomas Elbert sagte, dass Psychotherapie
den Betroffenen dabei hilft,
ihre Vergangenheit zu verarbeiten.

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