Erinnerungs-Tour durch Wien

Gruppen-Foto der Juden, die in Wien unterwegs waren
Kinder von jüdischen Kriegs-Überlebenden waren vor kurzem in Wien unterwegs.

Link zum Original-KURIER-Artikel

Im 2. Weltkrieg wurden viele jüdische Menschen ermordet.
Es gab aber auch ein paar, die den Krieg überlebt haben.
Vor kurzem waren die Kinder von den Überlebenden in Wien unterwegs.
Die Geschwistern Lilian und Ricardo Fischer sprachen über die Vergangenheit ihrer Eltern.
Sie sind vor Jahren einmal mit ihren Eltern aus Argentinien nach
Wien zurückgekehrt sind.
Das war sehr berührend für sie.
Das erzählte Lilian Fischer.
Sie ist heute 74 Jahre alt.
Sie wurden von der Organisation „Jewish
Welcome Service“ eingeladen, mit ihnen durch Wien zu fahren.
Auf Deutsch heißt das „Juden Willkommens-Service“.
Die Fahrt durch Wien ging die Ringstraße entlang,
dann zur UNO City, aber auch in den 2. Bezirk.
Der 2. Bezirk von Wien ist eine wichtige Station in der
Lebens-Geschichte der Eltern von den Reisenden.

1938 heirateten die Eltern von Lilian und Ricardo.
Zwei Monate später wurde die Synagoge in Brand gesteckt,
Geschäfte und Wohnungen verwüstet.
Eine Synagoge ist ein jüdisches Gotteshaus.
Kurz darauf sind die Eltern nach Südamerika geflüchtet.
Dort fingen sie von vorne an, berichtete Ricardo Fischer.
Ihr Vater wollte den Juden in Österreich helfen.
Er gründete eine Hilfs-Organisation.

Der Vater von Traude Haenlein, einer anderen Frau der
Gruppe, wurde aus Österreich vertrieben.
Ihr Großvater kämpfte im 1. Weltkrieg mit.
Traude Haelein sagte, sie und ihre Familie waren
deswegen überzeugt, dass ihnen nichts passiert.
Es kam anders.
Im Jahr 1938 wurde der Vater von Traude in das Konzentrations-Lager
Dachau gebracht.
Im 2.Weltkrieg wurden in Konzentrations-Lagern sehr viele Menschen getötet.
Der Vater von Traude konnte aber fliehen, weil er viel Geld bezahlt hat.
Er floh nach China und lernte in Schanghai seine spätere
Frau kennen.
Schanghai ist eine Stadt in China.
Dort kam Traude Haelein im Jahr 1945 auf die Welt.

Sehr viele jüdische Menschen fanden in Schanghai Zuflucht.
Die Eltern von Traude Haelein flohen im Jahr 1951 erneut.
In China kam nämlich ein neuer Politiker an die Macht.
Die Familie wusste nicht, ob sie noch sicher war.
Ihr Ziel war Israel.
Die Familie war zerrissen, ein Teil ging nach Israel und ein
anderer Teil ging in die USA.

Traude Healein sagte, dass sie viel reist.
Aber sie wollte nie mehr nach Wien, weil sie so viel
Schlechtes von Wien gehört hat.
Jetzt ist sie aber froh, dass sie hierhergekommen ist.
Ihr Sohn und sie gehen in den nächsten Tagen ins Konzert.
Sie wollen die Zeit nutzen, um auch das neue Wien kennen
lernen.

Kommentare