Coronavirus: Aufatmen in China und Südkorea

Coronavirus: Aufatmen in China und Südkorea
Die Zahlen der Neuinfektionen und der Toten gehen in Asien zurück, fast 60.000 Menschen wurden in China geheilt.

„Der Sieg ist nahe“, schrieben die chinesischen Medien, als Chinas Präsident Xi Jinping am Dienstag die mittlerweile weltbekannte Stadt Wuhan besuchte. Die Millionenstadt, die bisher am härtesten vom Coronavirus heimgesucht wurde, scheint – wie ganz China – langsam aufatmen zu können.

Mit nur noch 19 neu nachgewiesenen Virusfällen haben Chinas Behörden den niedrigsten Anstieg der Infektionen seit Beginn der täglichen Berichte über die Epidemie vor sieben Wochen gemeldet. An der neuartigen Lungenkrankheit sind am Dienstag laut Gesundheitskommission 17 weitere Menschen gestorben. Der tägliche Zuwachs der Todesfälle war somit der niedrigste seit sechs Wochen. Damit sind in der Volksrepublik insgesamt 3.136 Tote zu beklagen.

Seit Beginn der Epidemie im Dezember haben sich nach der offiziellen Statistik insgesamt 80.754 Menschen in Festlandchina mit dem neuen Coronavirus infiziert. Allerdings haben fast 60.000 die Krankenhäuser wieder verlassen.

Hat sich die Lage also wieder entspannt? „Im Vergleich zu den Vorwochen hat sich die Situation tatsächlich verbessert, die Menschen haben sich immer mehr daran gewöhnt“, sagt der österreichische Wirtschaftsdelegierte in Peking, Martin Glatz, zum KURIER.

Dennoch sei der Alltag weit von der Normalität entfernt: „Die Schulen sind nach wie vor geschlossen, auch der Verkehr ist nach wie vor nicht mit der Situation zuvor zu vergleichen.“ Es solle in wenigen Tagen allerdings besser werden: „Die zurückgehenden Ansteckungsraten lassen uns hoffen. Doch jetzt herrscht Angst vor einer Ansteckungswelle aus dem Ausland“, sagt Glatz.

Drakonische Maßnahmen

Die Maßnahmen Chinas zur Eindämmung des Virus seien drakonisch wie wirksam: „Städte mit 20 Millionen Einwohnern wurden geschlossen, Krankenhäuser in Windeseile erbaut – das hat natürlich dazu beigetragen, dass sich das Virus nicht so rasch verbreitet.“ Das ließe sich zwar nicht eins zu eins auf Europa anwenden, dennoch könne die EU von China lernen: „China hat seine Erfahrungen gemacht und man weiß jetzt immerhin mehr als vor sechs Wochen über das Coronavirus“, sagt Glatz.

Auch in Südkorea sank die Zahl der neu Infizierten. Am Montag habe es 131 weitere Fälle gegeben, teilten die Gesundheitsbehörden mit. Das war die niedrigste Zunahme an einem Tag seit zwei Wochen. Die Gesamtzahl stieg auf mehr als 7.500 – deutlich weniger als in Italien (9.172). Bisher gab es in Südkorea 54 Todesfälle.

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