Umfrage: Altersvorsorge bleibt Dauerbrenner
Die letzten Jahre waren hart: Pandemie, Ukraine-Krieg, Energiekrise, Inflation und nicht zuletzt der Klimawandel haben mittlerweile Auswirkungen auf sämtliche Lebensbereiche der Österreicher. Das bestätigt auch eine aktuelle Umfrage von IMAS International unter 1000 Befragten zwischen 16 und 65 Jahren, im Auftrag von Erste Bank, Sparkassen und Wiener Städtische.
Dabei gehen 73 Prozent der österreichweit Befragten davon aus, dass sich ihre wirtschaftliche Situation in den nächsten Monaten verschlechtern wird. Manfred Bartalszky, Vorstand der Wiener Städtischen: „Aufgrund der schwierigen Rahmenbedingungen sehen wir, dass die Menschen in Krisenzeiten vor allem Sicherheit und Halt suchen und verstärkt für die Zukunft vorsorgen. Die Bedeutung der privaten finanziellen Vorsorge hat mit 90 Prozent ein All-time-high im Land erreicht und die Aufwendungen für Pensions- und Gesundheitsvorsorge österreichweit mit durchschnittlich 247 Euro pro Monat den höchsten von uns jemals erhobene Wert.“
Krisen im Fokus
Die Top-Vorsorgethemen der Österreicher sind finanzielle Reserve für Krisenfälle (71 %), Gesundheit (65 %), Familie (63 %) und die Pensionsvorsorge (61 %). Bartalszky: „Besonders bei jungen Menschen zeigt sich, dass diese nur noch wenig Vertrauen in die staatliche Pensionsvorsorge haben. Die überwiegende Mehrheit geht laut IMAS-Umfrage davon aus, dass sie mit ihrer künftigen gesetzlichen Rente keinen finanziell sorgenfreien Lebensabend mehr genießen werden können.“
Und damit liegen sie nicht falsch, denn die hohen Aufwendungen für die vielen Krisen in den letzten Jahren und auch die demographische Entwicklung hinterlassen tiefe Spuren im Budget. Laut dem aktuellen mittelfristigen Gutachten der Alterssicherungskommission werden die Ausgaben des Staates für die Pensionen von 26 Milliarden im Jahr 2022 auf fast 38 Milliarden Euro im Jahr 2027 ansteigen. Den größten Teil der Steigerung macht dabei der Bundeszuschuss zur gesetzlichen Pensionsversicherung der Arbeitnehmer, Selbstständigen und Bauern mit einem Plus von 8,4 Milliarden aus. Bei den Beamten beträgt das Plus 3,4 Milliarden Euro.
Bartalszky: „Aufgrund dieser hohen Wachstumsraten bei den staatlichen Pensionsaufwendungen ist in den nächsten Jahren davon auszugehen, dass weitere Pensionsreformen folgen werden. Nur wer heute ergänzend auch privat vorsorgt, wird einen finanziell sorgenfreien Lebensabend genießen können.“
Wir sehen, dass die Menschen in Krisenzeiten vor allem Sicherheit und Halt suchen.
Sicherheit wichtig
Im Rahmen der Umfrage wurde auch erhoben, welche Veranlagungskriterien den Österreichern bei ihrer Vorsorge wichtig sind. Dabei zeigt sich, dass das wichtigste Kriterium mit 51 Prozent immer noch die Sicherheit beziehungsweise ein geringes Veranlagungsrisiko ist. Auch eine hohe Flexibilität der Produkte (47 %), Transparenz (44 %) und eine Kapitalgarantie (40 %) rangieren auf den vordersten Plätzen. Bartalszky: „Erstaunlich ist, dass eine hohe Rendite bzw. Zinsen nur für ein gutes Drittel ein wichtiges Kriterium für ein Vorsorgeprodukt ist.“
Kein Wunder also, dass die klassischen Veranlagungs- und Vorsorgeprodukte weiterhin das Sparbuch, gefolgt von der Lebensversicherung und dem Bausparvertrag sind. Bartalszky: „Erfreulich ist, dass das Thema Nachhaltigkeit weiterhin einen hohen Stellenwert bei den Österreicherinnen und Österreichern hat. Jeder zweite Befragte (50 %) gibt an, dass ihm Nachhaltigkeit bei Vorsorge- bzw. Versicherungsprodukten wichtig ist. Der Gruppe der 16 bis 29-Jährigen liegt dieses Thema besonders am Herzen.“
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