Eigenheim: Achtung Unterversicherung

Eigenheim: Achtung Unterversicherung
Verträge sollten aufgrund der hohen Inflation auf passende Schadenshöhe geprüft werden.

Die hohe Inflation belastet die heimischen Haushalte. Ob Haushaltsenergie, Instandhaltung oder Baumaterialien - alles wurde spürbar teurer. Dies hat auch Auswirkungen auf Versicherungsnehmer. Die Finanzmarktaufsicht warnt vor Unterversicherung und rät in Zeiten hoher Inflation zu Vertragsanpassungen. Heimische Versicherungsexperten schätzen, dass fast jeder zweite Österreicher unterversichert ist.

Eigenheim: Achtung Unterversicherung

Doris Wendler, Vorstandsdirektorin Wiener Städtische 

Eigenheim betroffen

Besonders im Eigenheimbereich besteht ein signifikantes Risiko der Unterdeckung. Doris Wendler, Vorstandsdirektorin der Wiener Städtischen: „Die kontinuierlich steigenden Immobilien- und Rohstoffpreise sowie die Wertsteigerungen durch Zubauten wie Pools und Photovoltaikanlagen machen eine Aktualisierung älterer Versicherungsverträge unerlässlich.“ Hinzu kommt, dass Extremwetter-Ereignisse deutlich öfter auftreten und die Schäden an Eigenheimen immer öfter die Deckungssummen übersteigen. Wendler: „Dies wird besonders problematisch, wenn die Immobilie mit einem Kredit finanziert wurde. Hypothekarkredite werden in den meisten Fällen durch die Immobilie selbst abgesichert. Aus diesem Grund fordern Banken eine angemessene Absicherung der Immobilie, um das Risiko zu minimieren. Wenn die Versicherungssumme nicht ausreicht, kann dies im Schadensfall zu erheblichen Problemen führen, da die Immobilie möglicherweise nicht mehr in ihren ursprünglichen Zustand versetzt werden kann.“

Unterschätzte Werte

Das Risiko der Unterversicherung betrifft aber nicht nur Eigenheimbesitzer, sondern auch Mieter. Moderne Haushaltsversicherungen mögen zwar den Neuwert von Haushaltsgegenständen abdecken, aber oft reichen die festgelegten Versicherungssummen nicht aus, um potenzielle Schäden vollständig zu decken. Der Grund ist einfach: Möbel und Einrichtungsgegenstände sind ebenfalls erheblich teurer geworden. Wendler: „Viele Menschen unterschätzen oft den Wert ihres Hausrats, den sie im Laufe der Jahre in Form von Möbeln und anderen Gebrauchsgegenständen angesammelt haben. Ein Beispiel hierfür ist ein Küchenbrand, der schnell kostspielig werden kann. Kostete vor fünf Jahren eine schöne Küche etwa 15.000 Euro, müsste man heute für die gleiche Küche rund 20.000 Euro ausgeben.“ Dies verdeutlicht, wie wichtig es ist, die Versicherungsverträge von Experten überprüfen zu lassen, um sicherzustellen, dass mein Hab und Gut im Falle eines Schadens ausreichend abgesichert ist.