Mozart & Frauen: Neue Sonderausstellung im Mozarthaus Vienna

Seit dem 11. Mai 2022 dürfen sich BesucherInnen des Mozarthaus Vienna neben der gewohnten Dauerausstellung auch über die Sonderausstellung „Mozart & Frauen“ freuen. Die neue Exposition umfasst Kunstwerke vom österreichischen Maler Oskar Stocker, der sich den bedeutendsten Frauen rund um das Musikgenie angenähert hat. Die Ausstellung kann bis einschließlich 2. Oktober 2022 besucht werden und ist im gewohnten Ticketpreis inkludiert.

Doch ist bei dem Thema „Mozart & Frauen“ nicht eigentlich schon alles gesagt? Nicht aus Sicht von Oskar Stocker. Er beschäftigt sich nämlich nicht vordergründig mit Mozarts tatsächlichen oder angedichteten Liebschaften, sondern nähert sich dem Thema über das vielfältige Verhältnis des Komponisten zu Frauen an. Wir haben die Eröffnung der Ausstellung besucht und geben exklusive Einblicke in die Hintergründe sowie den Aufbau der neuen Exposition.

Mozart & Frauen: ein unerschöpfliches Thema

„Wenn ich all die heiraten müßte, mit denen ich gespaßt habe, so müßte ich leicht 200 Frauen haben.“ Mit diesem berühmten Zitat von Mozart beginnt Stocker seine Vorstellung und lässt uns alle ein wenig schmunzeln. „Geheiratet hat er am Ende zwar nur eine, aber viele Pianistinnen, Verehrerinnen, Sängerinnen und Mäzeninnen haben sein Leben geprägt und umgekehrt“, fügt der Künstler anschließend hinzu. Und uns wird damit auch schnell klar: Mozart und Frauen – das ist ein unerschöpfliches Thema.

Genau aus diesem Grund haben es sich das Mozarthaus Vienna und Oskar Stocker zur Aufgabe gemacht, tiefer in die Welt der Frauen rund um den berühmten Komponisten einzutauchen. Nicht nur, um die Frauen vermehrt in den Vordergrund zu stellen, sondern auch, um die Persönlichkeit, die Musik und das Umfeld des Musikgenies noch spürbarer zu machen.

Sechs Frauen, die Mozarts Leben prägten

Porträtiert werden sechs Frauen, die einen unmittelbaren Einfluss auf Mozarts Leben, Karriere und Erfolg hatten: seine Mutter, die Schwester, seine Ehefrau, die Geliebte, eine Schülerin und eine Mäzenin. Daneben dürfen Sie sich auf einzigartige und fiktive Skizzen verschiedener Opernfiguren und -sängerinnen freuen – so zum Beispiel auf die der Königin der Nacht, der Susanna oder der Donna Anna. Im Vergleich zu den Porträts erkennt man hier natürlich mehr Individualität. Kein Wunder: Während die wichtigsten Frauen an Mozarts Seite den Prototypen der „klassischen“ Frau im 18. Jahrhundert widerspiegeln, handelt es sich bei den Figuren um gemalte Emotionen.

Inspiration hat sich Stocker vom Mozart-Dirigenten Sascha Goetzel und Kulturwissenschaftlerin Andrea Kühbauer geholt. Sie haben den Künstler aktiv dabei unterstützt, die Frauenrollen „auf Papier zu bringen“ – zum einen durch die Charakterisierung der Frauenrollen in der Musik, zum anderen durch die realen Kurzbiografien. Außerdem können BesucherInnen nicht nur die Porträts der Damen bestaunen, sondern mittels QR-Code auch mehr über die Hintergründe, Lebensgeschichten und Interpretationen erfahren.

Moderne Kunst zum Anfassen

Stocker war es zudem ein besonderes Anliegen, die Kunst für alle zugänglich und greifbar zu machen. So versucht er Jugendliche nicht nur mit interaktiven Elementen wie QR-Codes von der Ausstellung zu überzeugen, sondern nutzte für die Umsetzung auch einfache Pappkartons. Damit trifft er ganz klar den Nerv der Zeit und zeigt, dass wir auch durch einfache Dinge und Nachhaltigkeit Schönes schaffen können. Seine Ausstellung hat dadurch außerdem einen gewissen Hauch von Street-Art, die BesucherInnen auch direkt fühlen können. Fassen Sie bei Ihrer Besichtigung also ruhig hin und spüren Sie, wie der Künstler seine Werke umgesetzt hat. Mozart und seine Frauen hautnah erleben? Das ist im Mozarthaus Vienna ab sofort möglich!

Ein virtueller Rundgang durch das Museum

Für alle, die das Museum noch nicht so gut kennen, haben wir Constanze Hell und Nina Nöhrig vom Mozarthaus Vienna gebeten, uns einen kurzen Rundgang durch die Ausstellung zu geben. So viel sei verraten: Wer glaubt, Mozart schon gut zu kennen, wird hier eines Besseren belehrt: