Ein Geschäftspartner ist insolvent. Und jetzt?

Ein Geschäftspartner ist insolvent. Und jetzt?
Fast 4.800 Firmenpleiten und 50.000 weitere Geschäftsschließungen allein im Jahr 2022 sprechen eine deutliche Sprache. Für Unternehmen wird das betriebliche Risikomanagement zum entscheidenden Faktor.

Die Liste an Herausforderungen, mit denen sich die Betriebe aktuell beschäftigen müssen, ist im Jahresverlauf nicht kleiner geworden. Explodierende Kosten, steigende Energie- und Rohstoffpreise, die hohe Inflation, erhöhte Zinsbelastungen und der akute Personalmangel belasten die Budgets der Unternehmen massiv. „Angesichts der Vielzahl an Baustellen, mit denen sich die heimische Wirtschaft herumschlagen muss, ist es keine Überraschung, dass die Zahl der Firmenpleiten gegenüber dem Vorjahr um mehr als die Hälfte gestiegen ist“, erklärt Karl-Heinz Götze, Leiter KSV1870 Insolvenz.

Demnach wurden in Österreich seit Jahresbeginn 4.770 Unternehmensinsolvenzen gezählt – ein Plus von 57,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dabei fällt auf, dass insbesondere die Zahl der mangels Kostendeckung nicht eröffneten Fälle massiv gestiegen ist. Das passiert dann, wenn in dem insolventen Betrieb nicht einmal mehr 4.000 Euro verfügbar sind, um Gerichtskosten zu finanzieren. „Das ist sehr häufig ein Zeichen dafür, dass mit dem Insolvenzantrag so lange zugewartet wurde, bis gar nichts mehr geht. In so einem Fall verliert das Unternehmen die Gewerbeberechtigung und müsste liquidiert werden“, so Götze. Der ‚worst case‘ für alle: Denn sämtliche Mitarbeiter verlieren dann ihre Jobs und die Gläubiger sehen keinen Cent.

Ein Geschäftspartner ist insolvent. Und jetzt?

Karl-Heinz Götze, Leiter KSV1870 Insolvenz.

Zusätzlich: Geschäftsschließungen auf dem Vormarsch

Abseits der Insolvenzen gab es in Österreich in diesem Jahr fast 50.000 zusätzliche Geschäftsschließungen, wo sich die Eigentümer entschlossen haben, den Betrieb mehr oder weniger freiwillig einzustellen. Die Gründe dafür sind vielfältig. So ist es zum Beispiel nicht gelungen, einen Nachfolger zu finden oder eine Fortführung erschien aus wirtschaftlichen Blickwinkeln wenig sinnvoll. Dabei kommt es nicht von ungefähr, dass es ausgerechnet heuer eine derart hohe Zahl an Schließungen gibt: „Häufig lief das Geschäft schon vor der Corona-Krise wenig erfolgreich. Während der Pandemie wurde dann versucht, sich mit finanzieller Unterstützung über Wasser zu halten. Und jetzt, wo die staatlichen Hilfsgelder ausbleiben, geht es sich für viele Betriebe einfach nicht mehr aus“, so Ricardo-José Vybiral, CEO der KSV1870 Holding AG.

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Risikomanagement als Erfolgsfaktor

Aufgrund der jüngsten Entwicklungen zeigt sich: Das Thema des betrieblichen Risikomanagements wird in Zukunft noch häufiger über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Dabei ist es wesentlich, über seine Geschäftspartner gut informiert zu sein: um sichere Geschäfte abzuwickeln, um seine Liquidität zu stärken und das eigene Wachstum zu fördern. Doch selbst dann, wenn man gut über einen Kunden Bescheid weiß, kann es passieren, dass dieser in die Pleite schlittert und man selbst mit ausstehenden Rechnungen konfrontiert ist.

In so einem Fall empfiehlt es sich, auf die Expertise der Profis zurückzugreifen. Denn in Zeiten, in denen jeder Cent zählt, raten wir als KSV1870, jede einzelne offene Forderung anzumelden – sei sie noch so klein. Im Ernstfall geht es darum, die eigene Liquidität zu sichern und nicht auf Kosten sitzen zu bleiben, die einem aufgrund erbrachter Leistungen zustehen. Dabei unterstützen die KSV1870 Experten – und zwar von der Anmeldung der Forderung bis zur Auszahlung. Sie sind aktuell von einer Insolvenz Ihres Geschäftspartners betroffen? Hier geht’s zur Forderungsanmeldung.

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