Zinsniveau rückt Lebensversicherungen wieder in den Fokus

Zinsniveau rückt Lebensversicherungen wieder in den Fokus
Interview: Christian Wagner, Vorsorgeexperte bei HDI LEBEN, erklärt, warum traditionelle Geldeinlagen keine reale Rendite liefern, Lebensversicherungen ein Comeback feiern und internationale Kapitalmärkte eine gute Basis für die Altersvorsorge sind.

Die Zinsen in Europa waren schon lange nicht mehr so hoch wie derzeit, das Gleiche gilt für die Inflationsrate. Dennoch bleibt es für konservative Anleger:innen, die vor allem auf ein klassisches Sparbuch oder ein Girokonto zur Geldanlage vertrauen, unmöglich, nach Abzug der Kapitalertragssteuer und unter Berücksichtigung der Inflation eine real positive Rendite zu erzielen. Christian Wagner, Vorsorgeexperte bei HDI LEBEN, zeigt, welche alternativen Möglichkeiten zum langfristigen Vermögensaufbau es für Ertragsorientierte gibt.

Zinsniveau rückt Lebensversicherungen wieder in den Fokus

Christian Wagner, Vorsorgeexperte bei HDI LEBEN

Herr Wagner, warum lässt sich mit klassischen Geldeinlagen trotz höherer Zinsen real kein Gewinn erzielen?

Christian Wagner: Auf den ersten Blick erscheint das Zinsniveau in der Eurozone mit einem Leitzins in Höhe von 4,5 Prozent wieder durchaus attraktiv. Auf den zweiten Blick zeigt sich aber, dass wir in Österreich 2023 mit durchschnittlich 7,7 Prozent die höchste Inflationsrate in Westeuropa hatten. Was Inflation real bedeutet, erleben wir jeden Tag an der Supermarktkassa: Der Einkauf wird immer teurer, wir können uns immer weniger leisten. Und wenn die Inflationsrate über dem Zinssatz liegt, den wir auf klassische Anlageformen wie Sparbuch oder Festgeldkonto erhalten, dann erleiden wir auch mit unserem angesparten Kapital einen realen Wertverlust. Für Jänner 2024 lag die Inflationsrate zwar wieder bei erträglichen 4,5 Prozent, aber selbst bei diesem Wert verbuchen klassische Spareinlagen unter dem Strich ein Minus, denn Sparer:innen müssen ihren Zinsertrag am Ende des Tages noch versteuern. In Österreich unterliegen Kapitalerträge aus Geldeinlagen aktuell einer Kapitalertragssteuer in Höhe von 25 Prozent. Vor diesem Realwertverlust sollten wir uns mit intelligenten Anlageformen schützen.

Welche Alternativen bieten sich in einem inflationären Umfeld für den langfristigen Vermögensaufbau bzw. die Altersvorsorge an?

Der beste Inflationsschutz ist, wenn wir das verfügbare Geld – sowohl für Altersvorsorge als auch für die längerfristige Kapitalanlage – im Sinne des Portfoliogedankens streuen und dabei den Fokus auf Wertpapiere mit höherer Ertragserwartung sowie nachhaltigem Investmentansatz legen. Das bedeutet, auch in fondsgebundene Lebensversicherungen, Aktien bzw. Aktienfonds sowie ETFs zu investieren, deren Fokus auf einem verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen sowie einer klaren Werteorientierung liegt. Langfristig wirkt sich dabei nicht nur der steuerliche Vorteil einer Lebensversicherung positiv aus – hier fällt nur am Beginn eine 4-prozentige Versicherungssteuer an, während die Kapitalerträge am Ende steuerfrei bleiben – sondern auch der Zinseszinseffekt.

Wie funktioniert der Zinseszinseffekt und warum profitieren wir vor allem bei einem langen Anlagehorizont davon?

Beim Zinseszinseffekt werden die jährlichen Erträge beispielsweise innerhalb einer fondsgebundenen Rentenversicherung nicht entnommen, sondern über den gesamten Veranlagungszeitraum zusammen mit dem angesparten Kapital wieder reinvestiert. Das ursprüngliche Kapital wird damit jedes Jahr um eine gewisse Menge ergänzt, die genauso Erträge abwirft, wie das Ausgangsinvestment. Hinzu kommt, dass eine attraktive Rendite im Rahmen eines gut diversifizierten Portfolios die private ZEITWERTsicherung massiv aufwertet und damit auch der beste Schutz gegen Inflation ist.

Wie sollte ein gut diversifiziertes Portfolio im Hinblick auf die langfristige Veranlagung aussehen?

Das hängt natürlich maßgeblich von der individuellen Situation und besonders von der Verlusttoleranz der Anlegerin oder des Anlegers ab. Die Auswahl sollte daher immer an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden. Bei HDI LEBEN unterstützen wir qualifizierte Berater:innen sowie ihre Kund:innen mit unserem digitalen FondsGuide bei der Auswahl passender Investments und der Erstellung eines intelligenten Pensionsfahrplans.

Profitieren auch Lebensversicherungen mit Garantiezins von den aktuell höheren Zinsen?

Bei einer Lebensversicherung mit garantierten Leistungen kommt es letztlich immer auf die Gesamtverzinsung an, die sich aus dem Garantiezins und der jährlich festgelegten Gewinndeklaration ergibt. Der Two Trust Selekt von HDI LEBEN hat auch während der Niedrigzinsphase eine Gesamtverzinsung von 2,85 Prozent ausgewiesen. Diese erhöht sich nun auf 3,15 Prozent. Wer zusätzlich noch das Ertragspotenzial der internationalen Kapitalmärkte nützen möchte, kann dies im Rahmen des MultiIndex Konzepts machen. Auch bei der fondsgebundenen Rentenversicherung TwoTrust Vario, wo ein Teil des Vertragsguthabens im klassischen Deckungsstock veranlagt wird, steigt 2024 die Gesamtverzinsung von 3,00 Prozent auf 3,40 Prozent.

HDI LEBEN empfiehlt allen, die mit ihrem persönlichen Vermögensaufbau beginnen wollen, ein umfassendes Beratungsgespräch mit vertrauensvollen, zuverlässigen und fachlich kompetenten Vorsorgespezialist:innen. Orientierung finden Interessierte unter

www.hdi-leben.at/Beratersuche/