Geld ist der Schlüssel zur Freiheit

Geld ist der Schlüssel  zur Freiheit
Laut einer aktuellen Studie der Erste Bank ist vier von fünf Frauen finanzielle Unabhängigkeit wichtig, aber in der Realität ist die Abhängigkeit noch immer groß.

Die Unterschiede beim Thema Geld zwischen den Geschlechtern sind noch immer groß. Frauen verdienen im Schnitt um 18,9 Prozent weniger als Männer. Obwohl Frauen eine durchschnittlich höhere Lebenserwartung als Männer haben (84 vs. 79 Jahre), also auch länger mit ihrer Pension auskommen müssen, erhalten sie im Durchschnitt rund 42 Prozent weniger Geld im Alter.

Zurückzuführen ist dies auf die niedrigeren Erwerbseinkommen und die Lücken im Versicherungsverlauf, die durch Kinderbetreuungszeiten verursacht wurden. Gerda Holzinger-Burgstaller, Vorstandsvorsitzende der Erste Bank Oesterreich: „Frauen sind oft gefährdet in die Altersarmut zu schlittern. Umso wichtiger ist es, dass Frauen sich selbstständig mit den Themen Finanzen und Vorsorge auseinandersetzen. Das ist eine wichtige Investition in die Zukunft. Zudem sollten sie sich angesichts einer Scheidungsrate von über 37 Prozent in Österreich auch nicht auf den Partner verlassen. Finanzielle Selbstverantwortung und Unabhängigkeit sind immens wichtige Themen.“

Geld ist der Schlüssel  zur Freiheit

Frauen sind oft gefährdet in die Altersarmut zu schlittern. Umso wichtiger ist es, dass Frauen sich selbstständig mit Finanzen und Vorsorge auseinandersetzen.

von Gerda Holzinger-Burgstaller, CEO der Erste Bank Österreich

Unabhängigkeit wichtig

Laut einer aktuellen Studie der Erste Bank mit insgesamt 1.350 Befragten wollen 81 Prozent der Frauen finanziell unabhängig leben. Im Gegensatz dazu messen lediglich zwei Drittel der Männer diesem Thema dieselbe Bedeutung bei. Dass tatsächlich aber 24 Prozent der Frauen auf finanzielle Unterstützung angewiesen sind, zeigt, dass Wunsch und Realität hier noch auseinanderklaffen. Wenn es darum geht, wer bei einer „typisch österreichischen“ Familie für die Finanzen zuständig ist, sehen beide Geschlechter diese Aufgabe jeweils bei sich selbst. So geben 32 Prozent der Männer und 21 Prozent der Frauen an, dass das Thema Männersache ist, während 33 Prozent der Frauen und 22 Prozent der Männer sagen, dass die Finanzen der Familie bei Frauen verortet sind. Eine Diskrepanz zeigt sich allerdings bei der Informiertheit: 52 Prozent der Österreicher geben an, „gut“ oder „sehr gut“ zum Thema Finanzen informiert zu sein, lediglich 38 Prozent der Österreicherinnen behaupten das wiederum von sich.

Geld ist der Schlüssel  zur Freiheit

Wer spart, verliert

Während Frauen oft mehr Sicherheit bei der Geldanlage wählen, sind Männer auch für risikoreichere Investments offen. Doch mit dem klassischen Sparbuch lässt sich die aktuell hohe Geldentwertung nicht kompensieren. Bei einer zehnjährigen Veranlagung von 10.000 Euro auf einem Sparbuch mit einer Verzinsung von 0,24 Prozent kommen am Ende der Laufzeit nominell 10.225 Euro heraus. Berücksichtigt man dabei auch die durchschnittliche Inflation von 2,35 Prozent über die vergangenen zehn Jahre, dann ist der reale Wert am Sparbuch nur noch 7.510 Euro. Holzinger-Burgstaller: „Wir müssen in Österreich eine neue Wertpapierkultur schaffen und weg vom negativ behafteten Spekulationsimage. Es geht schlicht und einfach darum, allen Menschen bessere Möglichkeiten zu bieten vorzusorgen, insbesondere fürs Alter.“

Stephan Scoppetta

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