„Unsere Psyche bekommt endlich die Aufmerksamkeit, die ihr zusteht“
Wie wichtig ist den in Österreich lebenden Menschen das Thema Vorsorge?
Dragan Dokic: Es ist schon seit Jahren ein steigendes Gesundheitsbewusstsein in der Bevölkerung wahrzunehmen. Die Ereignisse des letzten Jahres haben diesen Trend noch weiter beschleunigt. Die Nachfrage nach gesundheitsfördernden Leistungen, individuell auf die Bedürfnisse des einzelnen Individuums zugeschnitten, nimmt deutlich zu.
Warum geht aber nur die Hälfte der Bevölkerung regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung?
Ein Teil der Antwort liegt wohl leider immer noch in den sehr traditionell gelebten Geschlechterrollen begründet. Wir wissen, dass Männer Vorsorgeleistungen seltener in Anspruch nehmen als Frauen. Sie neigen dazu, erst einen Arzt aufzusuchen, wenn „der Hut bereits brennt“, die ersten Symptome also manifest werden. Männer sind es weniger gewohnt, über ihre eigenen Befindlichkeiten zu sprechen – schon gar nicht über Krankheiten.
Änderte sich dieses Bild in den vergangenen Jahren?
Ja – diverse Studien legen nahe, dass vor allem Jugendliche und junge Erwachsene ein deutlich ausgeprägteres Gesundheitsbewusstsein haben, als das bei Vorgängergenerationen der Fall war. Mehr Bewegung durch gezielte sportliche Aktivitäten, gesündere Ernährung, weniger Alkoholkonsum, sowie eine stetig sinkende Anzahl an Rauchern tragen dazu bei. Außerdem unterstützen die immer zahlreicher werdenden „Gesundheits- Influencer“ auf diversen sozialen Kanälen dabei, dass ein gesunder Lebensstil als zunehmend „cool“ und erstrebenswert angesehen wird.
Welche Risiken beim Thema Gesundheit sollten nicht unterschätzt werden?
Die mentale Gesundheit ist eines der zentralen Themen der Gegenwart. Lange marginalisiert, bekommt unsere Psyche nun endlich die notwendige Aufmerksamkeit und Akzeptanz, die ihr zusteht. In unserer rastlosen Gesellschaft werden Resilienz-, Hardiness- und Coping- Strategien zunehmend relevanter. Mentale Gesundheit macht robust und ist elementar für das gesamte menschliche Wohlbefinden.
Was sind ihre Empfehlungen für einen gesunden Lebensstil?
Mit dem Begriff „gesunder Lebensstil“ verbinde ich vor allem die „Big five“ der Gesundheitsvorsorge: regelmäßige Bewegung, gesunde Ernährung, Vermeidung von schädlichen Genussmitteln, Stressreduktion und gesunder Schlaf. Ein persönlich auf das einzelne Individuum abgestimmter Fokus auf diese „Big five“ wird uns natürlich keine Unsterblichkeit bringen, aber viele Wohlstandskrankheiten, wie zum Beispiel Herz-Kreislauferkrankungen, spürbar zurückdrängen.
Wie lässt sich das Erkrankungsrisiko insgesamt senken?
Es ist ein Mix aus verschiedenen Faktoren, der dazu beitragen kann: Am Anfang steht die Entwicklung eines „Gesundheits-Mindsets“. Man sollte offen sein für dieses Thema und eine intrinsische Motivation haben, die eigenen Gesundheit zu pflegen. Dann ist auch die Bereitschaft da, gesundheitsfördernde Aspekte in den Alltag zu integrieren. Um das Ergebnis der Bemühungen zu objektivieren, sollten regelmäßig Vorsorgeuntersuchungen und Screenings durchgeführt werden. Ein schönes langfristiges Ziel ist hierbei, die Anzahl der gesunden Lebensjahre deutlich zu erhöhen.
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