Klimaneutralität als Ziel: Allianz tritt Green Finance Alliance bei
Die Zeit drängt. Im Pariser Klimaabkommen ist festgehalten, dass die globale Durchschnittstemperatur bis zum Ende des Jahrhunderts möglichst nicht mehr als 1,5 Grad über vorindustriellem Niveau liegen soll. Der aktuelle Klimazustandsbericht der Weltwetterorganisation (WMO) zeigt aber, dass schon im vergangenen Jahr die globale Durchschnittstemperatur etwa 1,1 Grad über diesem Wert lag. Laut WMO-Prognosen könnte die Durchschnittstemperatur bereits 2026 zumindest in einem Jahr bei mehr als 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau liegen. Die Wahrscheinlichkeit dafür liege bei fast 50 Prozent. Das bislang heißeste Jahr war 2016 mit 1,3 Grad über vorindustriellem Niveau. „Die Finanzbranche hat einen enormen Hebel für mehr Klima- und Umweltschutz in der Hand: ihr Kapital. Als Allianz wollen wir mit der verantwortungsvollen Veranlagung unserer Kund:innengelder unseren Beitrag leisten, auch nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Zukunft zu hinterlassen“, so Rémi Vrignaud, CEO der Allianz Österreich.
Green Finance Alliance
In Österreich wurde deshalb nun eine neue Initiative des Klimaschutzministeriums für eine grüne Finanzwirtschaft aus der Taufe gehoben. Die ersten neun Mitglieder der „Green Finance Alliance“ stehen fest und die Allianz ist eines davon. Diese Initiative ist dabei eine der weltweit ersten staatlichen Initiativen, die eine freiwillige Selbstverpflichtung von Finanzunternehmen zu den Pariser Klimazielen – mit der verpflichtenden Erfüllung konkreter Kriterien für deren Kerngeschäft – vorsieht. Alle Mitglieder der Green Finance Alliance verpflichten sich dazu, ihre Portfolios für das Investment- und Kreditgeschäft sowie im Versicherungsbereich für die Underwriting-Aktivitäten mit Unternehmen, schrittweise klimaneutral zu gestalten. So trägt die Initiative dazu bei, dass Österreich und die EU die im Rahmen des Pariser Klimaabkommens vereinbarten Klimaziele erreichen.
Alle neun Mitglieder sollen zudem zeigen, dass sich Klimaschutz und ein erfolgreiches sowie nachhaltiges Wirtschaften vereinbaren lässt. Damit leisten die Mitglieder gemeinsam einen Beitrag zur Sicherung einer lebenswerten Zukunft hier und jetzt sowie für künftige Generationen. Zum Einsatz kommen dabei wissenschaftsbasierte, verbindliche Kriterien für das Kredit-, Investment- und Versicherungsgeschäft der Unternehmen. Darüber hinaus wird die Erfüllung dieser Ziele durch ein jährliches Monitoring überprüft. Der Kriterienkatalog umfasst Vorgaben für den Ausstieg aus fossilen Energieträgern, den Ausbau grüner Geschäftsaktivitäten sowie eine transparente jährliche Klimaberichterstattung.
Erfahungsaustausch
Der große Vorteil der Mitgliedschaft in der Green Finance Alliance ist die Begleitung durch das Klimaschutzministerium, das Umweltbundesamt, und den Beirat auf ihrem Weg zur Klimaneutralität. Zudem können die Mitglieder ihre Erfahrungen austauschen und erhalten Know-how für die Implementierung der Klimakriterien und für die Entwicklung von individuellen Lösungen.
Die neuen Vorgaben im Bereich „nachhaltige Finanzen“ auf europäischer Ebene sind wesentliche Treiber für mehr Nachhaltigkeit im Finanzsektor. Die Umsetzung dieser rechtlichen Bestimmungen wird durch die Teilnahme an der Green Finance Alliance unterstützt und sinnvoll ergänzt. Die Initiative ist sowohl für Finanzunternehmen gestaltet, die bereits nachhaltig und klimafreundlich agieren, als auch für jene, die dies derzeit noch nicht tun, jedoch diesen Weg konsequent gehen wollen. Vrignaud: „Ich bin davon überzeugt, dass wir gemeinsam Großes bewegen können! Deshalb möchten wir als Allianz immer mehr Unternehmen im Finanzbereich dafür gewinnen, sich uns anzuschließen und ihr Kapital nachhaltig zu investieren. Die Green Finance Alliance ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.“
Geld als Hebel
Der Finanzsektor ist ein wesentlicher Faktor für mehr Klimaschutz. Allein in Österreich beträgt das verwaltete Vermögen mehr als 200 Milliarden Euro und es macht einen Unterschied, ob Geld in Projekte wie Windkraft, Sonnenenergie oder moderne Technologien fließt, oder aber in sehr klimaschädliche und sozial problematische Bereiche wie Kohleabbau oder die Rüstungsindustrie. Das Fondsmanagement der Allianz Invest KAG verwaltet Kapitalanlagen von rund 5,2 Milliarden Euro aus der Sach- und Lebensversicherung. Bereits mehr als 91 Prozent dieser Investitionen erfüllen Nachhaltigkeitskriterien. Bis 2030 sollen es 100 Prozent sein.
Auch auf globaler Ebene richtet die Allianz Gruppe ihre Investitionen nachhaltig aus. Ab dem 1. Januar 2023 wird die Allianz SE in der Kapitalanlage von Versichertengeldern und der Schaden- und Unfallversicherung keine Einzelprojekte für neue Öl- und Gasfelder, Öl- und Gasaktivitäten in der Arktis und Antarktis sowie Schwerstöl- und Ultra-Tiefseerisiken finanzieren oder diese versichern.
Kunden der Allianz können also sicher sein: Ihre veranlagten Prämiengelder werden bereits großteils nachhaltig investiert. Und auch darüber hinaus unterstützt die Allianz durch passende Versicherungslösungen einen nachhaltigen Lebensstil. So gibt es nicht nur Versicherungen für E-Autos und E- Bikes, Solar- und Photovoltaikanlagen sind sogar fixer Bestandteil der Eigenheim-Versicherung. Im Kfz-Bereich setzt man auf Reparieren statt neu kaufen: Partnerwerkstätten sind bei einem Schaden dazu verpflichtet, ihn nach Möglichkeit zu reparieren, bevor kaputte Teile ausgetauscht und entsorgt werden.
Auch bei den eigenen Emissionen setzt die Allianz an: In den letzten zehn Jahren konnte der CO2-Ausstoß pro Mitarbeiter:in um mehr als 60 Prozent verringert werden. Ein Weg, den man konsequent weiterverfolgt. Vrignaud appeliert abschließend an Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, gemeinsam anzupacken: „Der Klimawandel ist eine unserer größten Bedrohung der Zukunft. Neben Sorgen und Hilflosigkeit steigt aber vor allem bei der jungen Generation der Tatendrang. Das ist als deutlicher Weckruf und klarer Auftrag zu verstehen, auf allen Ebenen sofort, konsequent und gemeinsam zu handeln.“
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