Geld: Ein unterschätzter Hebel in Sachen Klimaschutz

Geld: Ein unterschätzter Hebel in Sachen Klimaschutz
Eine Allianz-Umfrage zeigt, dass in der Öffentlichkeit noch wenig Bewusstsein besteht, wie stark der Einfluss der Finanzbranche auf das Klima ist. Den Versicherungen wird generell wenig Wirkung zugeschrieben. Dabei ist die Finanzbranche ein wichtiger Hebel, um Geldströme in Richtung Klimaschutz und Energiewende zu lenken.

Beachtliche 80 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher geben an, dass ihnen ein aktiver Klima- und Umweltschutz wichtig ist. Welche Maßnahmen in dieser Hinsicht allerdings wirklich wirksam sind, da herrscht zum Teil noch großes Unwissen. Das ergab eine repräsentative Umfrage der Allianz Gruppe in Österreich mit 1.500 Befragten zum Einfluss von Geld- und Finanzströmen auf den Klimawandel.

Wohin fließt das Geld?

Für den Schutz des Klimas werden Maßnahmen wie eine Plastik-Reduktion von rund 83 Prozent der Befragten als besonders wirkungsvoll eingeschätzt. Das Vermeiden von Flugreisen erachtet mehr als die Hälfte und den Verzicht auf Fleisch ein Viertel der Befragten als einflussreich. Im Vergleich mit den tatsächlichen CO2 Einsparungen zeigt sich aber eine deutliche Diskrepanz zwischen den Annahmen in der Bevölkerung und der Realität. So reduziert man seinen CO2-Ausstoß durch den Verzicht auf Plastiksackerl pro Jahr beispielsweise um nur 2 Kilo. Im Vergleich dazu verursacht ein Flug von Wien nach Barcelona 267 Kilo pro Fluggast. An letzter Stelle im Ranking steht klima- und umweltfreundlich angelegtes Geld durch Banken oder Versicherungen: Nur sechs Prozent der Österreicherinnen und Österreicher erachten diese Maßnahme als wirkungsvoll.

Geld: Ein unterschätzter Hebel in Sachen Klimaschutz

Dass aber gerade die Finanzbranche starke Möglichkeiten hat, viel zu bewegen, wird unterschätzt. Jeder Euro, den Österreicherinnen und Österreicher auf ein Bankkonto legen oder als Prämie an eine Versicherung zahlen, wird am Finanzmarkt weiter veranlagt. Alleine in Österreich beträgt das Finanzvermögen in Summe 715 Milliarden Euro – fast doppelt so viel wie das österreichische Bruttoinlandsprodukt. Aber nur knapp 13 Prozent der Investments sind nach nachhaltigen Kriterien angelegt. „Würden alle Versicherungen und Banken ihre Kundengelder in grüne Sektoren wie erneuerbare statt in fossile Energien anlegen, könnten wir gemeinsam unglaublich viel bewegen. Zur Erreichung der Klimaziele und der Energiewende braucht es Milliardeninvestitionen von öffentlicher, institutioneller und privater Seite. Hinter jedem Windpark und jeder Bahnverbindung müssen Investoren stehen, die an die Zukunft dieser Branchen glauben“, so Rémi Vrignaud, CEO der Allianz Gruppe in Österreich.

Geld: Ein unterschätzter Hebel in Sachen Klimaschutz

Zur Erreichung der Klimaziele und der Energiewende braucht es Milliardeninvestitionen. 

von Rémi Vrignaud

Allianz Gruppe Österreich

Allianz als Pionier

Bereits 2015 ist die Allianz freiwillig aus Investments in Kohleabbau ausgestiegen. Nun folgt der nächste Schritt: Bis 2030 sollen keine „roten Investments“ mehr getätigt werden. Basierend auf dem Modell und der Analyse von ESG Plus, dem Wiener Sustainable Finance-Sozialunternehmen, werden die gesamten Kapitalanlagen nach strengen ökologischen, sozialen und ethischen Kriterien analysiert und angelegt. „Wir als Allianz setzen dort an, wo unser größter Hebel ist: Beim Geld bzw. Kapital, das wir verwalten. Da geht es nicht um einzelne Nachhaltigkeitsfonds, sondern um die zukunftsfähige Ausrichtung des Kerngeschäfts“, erklärt Vrignaud.

Bereits 2014 hat die Allianz ihre Investmentstrategie neu ausgerichtet und mit dem WWF Österreich vertraglich vereinbart, die gesamten in Österreich gemanagten Kapitalanlagen der Sach- und Lebensversicherungsgesellschaft bis Ende 2019 schrittweise in Richtung Nachhaltigkeit zu lenken. Die gemeinsam mit dem WWF und ESG Plus definierten Ziele wurden erreicht: Der Anteil der 5,8 Milliarden Euro umfassenden Kapitalanlagen, die Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigen, konnte von 83 auf 88 Prozent gesteigert werden.

Nachhaltige Zukunft

Im Zuge der Partnerschafts-Verlängerung hat sich die Allianz gegenüber dem WWF Österreich verpflichtet, den Anteil der Kapitalanlagen, die Nachhaltigkeitskriterien erfüllen, bis 2025 auf 94 Prozent zu erhöhen. Bis 2030 soll dies auf alle Kapitalanlagen zutreffen. Gerade in den letzten Monaten wurde mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie deutlich, wie schnell sich die Welt verändern kann. Viele Menschen machen sich Sorgen um ihre Zukunft und stehen vor großen Herausforderungen. Jetzt ist es umso wichtiger, sich als Gesellschaft nachhaltig aufzustellen. Nahezu jeder Prämieneuro, egal ob von einer Kfz- oder Lebensversicherung, wird von der Allianz am Kapitalmarkt veranlagt. Vrignaud: „Bei der Allianz Österreich werden wir dieses Geld verstärkt in zukunftsorientierte Bereiche wie erneuerbare Energien oder den Gesundheitssektor investieren.“

Mehr Information finden Sie unter allianz.at/nachhaltigkeit

Geld: Ein unterschätzter Hebel in Sachen Klimaschutz

Mehr Informationen finden Sie unter allianz.at/umweltpreis.

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