Zwischen heißem Asphalt und Autoabgasen

Polizist im 15. Bezirk
Der 50-jährige Wiener Kontrollinspektor Rudolf Goldgruber geht seiner Pflicht auch in praller Sonne nach.

An einer Kreuzung im 15. Wiener Gemeindebezirk ist eine Ampel ausgefallen. „Jetzt muss halt händisch geregelt werden“, erklärt Polizist Rudolf Goldgruber gelassen. Bei Temperaturen jenseits von 30 Grad ist das allerdings keine leichte Aufgabe. Doch der 50-Jährige regelt gekonnt den Verkehr: Erst die Abbieger, dann die Fußgänger und schließlich die Geradeaus-Fahrer.

Seit 32 Jahren ist Goldgruber schon Polizist. Verfolgung der Verbrecher, Einsätze in heißen, stickigen Wohnungen und Fuß-Streifen im Bezirk stehen täglich auf der To-do-Liste der Beamten. „Das ist bei den gerade herrschenden Temperaturen eine Probe für den Kreislauf. Auch jüngere Kollegen jammern“, schildert der stellvertretende Kommandant der Polizeiinspektion Storchengasse. „Aber wenn der Instinkt und die Pflicht rufen, konzentriert man sich auf die Aufgabe“, erzählt Kontrollinspektor Goldgruber. „Erst wenn der Druck abfällt, merkt man, wie anstrengend das war.“

Kochende Emotionen

Die Verkehrsregelung in der prallen Sonne ist eine besondere Herausforderung für jeden Polizisten. Denn die Hitze bringt nicht nur die Beamten ins Schwitzen, sondern auch die Emotionen der Autofahrer zum Kochen. „Da kommt es schon vor, dass man wüst beschimpft wird“, schildert der Kontrollinspektor.

Mindestens eine Stunde muss ein Polizist zwischen heißem Asphalt und Autoabgasen an der Kreuzung stehen. Dabei darf er klarerweise nie die Konzentration verlieren. „An heißen Tagen schauen wir natürlich, dass man so schnell wie möglich abgelöst wird“, erzählt Goldgruber.

Ein Dienst bei der Polizei dauert mindestens 12 Stunden. „Bei dieser Hitze ist man danach besonders müde. Und wenn man anschließend weitere zwölf Stunden in den Nachtdienst muss, ist es richtig schwer“, erzählt der Polizist. „Aber es muss durchgehalten werden.“ Eine Dusche am Wachzimmer und bis zu drei Liter Wasser am Tag helfen dem 50-Jährigen, seinen Dienst zu bewältigen.

Wer ist Ihr Hitze-Hero? KURIER-Leser können ab sofort mitentscheiden. Gesucht sind Menschen, die trotz oder vielleicht gerade wegen des schönen Wetters besonders hart arbeiten müssen.

Im Laufe der kommenden Wochen werden 25 Kandidaten präsentiert. Am Ende jeder Woche wird ein Wochensieger gekürt. Aus dem Kreis der Wochensieger werden dann drei Gesamtsieger ermittelt, denen schöne Preise winken.

Sieger der zweiten Runde ist der violette Plüschelefant Nellie. Der Träger des Kostüms der Raiffeisen Vikings ist Andreas Aschinger.

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