Zum Sterben ausgesetzt: Kätzchen "Camy" kämpft um sein Leben

Zum Sterben ausgesetzt: Kätzchen "Camy" kämpft um sein Leben
Die kleine "Camy" wurde bei einer Baustelle in einem Plastiksackerl gefunden.

Es ist 21 Uhr als ein Passant am vergangenen Mittwoch bei einer Baustelle in Wien-Landstraße ein leises Wimmern wahrnimmt. Er folgt dem Geräusch und findet ein winziges, in ein Plastiksackerl gewickeltes Kätzchen, das jämmerlich nach seiner Mutter schreit. Es ist blind, taub und völlig schutzlos – jemand hat es zum Sterben neben eine Baustelle gelegt.

Offenbar dürfte das Kätzchen dort schon länger gelegen haben, denn das Plastiksackerl war staubig und auch Insekten krabbelten auf dem Kätzchen herum. Umgehend verständigt der Finder die Tierrettung der Stadt Wien, die das neugeborene Kätzchen sofort in eine 24-Stunden-Tierklinik, die mit dem TierQuarTier kooperiert, bringt.

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Zum Sterben ausgesetzt: Kätzchen "Camy" kämpft um sein Leben

Das Kitten wurde behutsam aufgewärmt, gefüttert und gegen die vielen Flöhe behandelt, die es hat. Wie durch ein Wunder überlebte das kleine Katzenmädchen die Nacht und wurde tags darauf ins Tierquartier gebracht, wo Mitarbeiterin Sonja Z. schon auf sie wartete. Mehrere Dutzend zurückgelassene Kätzchen hat Sonja schon unter ihre Fittiche genommen und liebevoll aufgezogen. „Aber die Kleine wog nur 70 Gramm, das ist selbst für ein Neugeborenes sehr wenig“, sagt Sonja Z. Alle zwei Stunden wird Camy, wie das Kätzchen von Sonja getauft wurde, mit spezieller Aufzuchtmilch gefüttert – auch nachts.

Noch nicht über den Berg

„Camy schlägt sich zwar wacker, aber über den Berg ist sie leider noch lange nicht. Ihre Überlebenschancen sind nicht allzu gut, aber wir werden alles dafür tun, Camy zu retten. Denn jedes Tier, egal wie groß oder klein, verdient die Chance auf ein glückliches Leben“, meint die Tierquarttier-Mitarbeiterin.

Zum Sterben ausgesetzt: Kätzchen "Camy" kämpft um sein Leben

„Viel zu oft entledigen sich Menschen von ungewolltem, tierischem Nachwuchs auf furchtbare Art und Weise. So wie auch im Fall von Camy, die wie Müll abgestellt und ihrem Schicksal überlassen wurde. Das ist grausam und strafbar. Daher bitten wir die Bevölkerung um Hinweise auf die Person, die Camy zum Sterben neben eine Baustelle gelegt hat“, so Thomas Benda, Betriebsleiter des Tierquartiers. „Darüber hinaus ist es mir ein Anliegen, erneut zu sagen: Lassen Sie ihre Katzen rechtzeitig kastrieren!“, appelliert Benda.

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