Wohnbauoffensive: 3000 neue Wohnungen für Wien

Geplante Wohnungen in der Siemensstraße.
1000 Wohnungen sollen schon 2017 temporär errichtet werden, um die Wohnungsnot rasch zu lindern.

Die Wiener Regierung erhöht angesichts der wachsenden Stadt die Neubauleistung ab 2017 um knapp 30 Prozent von 7000 auf 9000 Wohnungen. Zusätzlich geht man ganz neue Wege: In einem Sofortprogramm sollen noch 2017 knapp 1000 Wohneinheiten in System- und Leichtbauweise errichtet werden, kündigten Wohnbaustadtrat Michael Ludwig und Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) am Dienstag an. Die Stadt stellt für die Bauten aus Holz oder Leichtbeton 30 Millionen Euro zur Verfügung.

Zwei Pilotprojekte mit 330 Wohneinheiten stehen in der Siemensstraße (21. Bezirk) und in der Podhagskygasse (22. Bezirk)vor der Umsetzung. Alle Projekte des Wiener Wohnbau-Sofortprogramms in System- und Leichtbauweise entstehen vorrangig auf Flächen, die eigentlich nicht in absehbarer Zukunft für den Wohnbau vorgesehen sind, sondern etwa als Betriebsgebiet gewidmet sind. Die Liegenschaften befinden sich im Eigentum der Stadt Wien oder in jenem von Bauträgern. Damit können Grundstücke, die nur temporär zur Verfügung stehen, genutzt werden.

Wohnungsvergabe

Die durchschnittliche Wohnungsgröße liegt bei 50 Quadratmetern. Vergeben werden diese via Wiener Wohnticket von der Wohnberatung Wien. Das bedeutet unter anderem auch, dass man seit zwei Jahren in Wien hauptgemeldet sein muss, um eine dieser Wohnung zu erhalten. Ein Drittel der Wohnungen werden aber über den Fonds Soziales Wien vergeben. Dabei ist es laut Ludwig aber nicht vorgesehen, dass Asylwerber in diese Wohnungen einziehen. "Das Angebot richtet sich eher an Junge, Alleinerziehende oder Menschen, die in einer schwierigen Lage eine Unterkunft brauchen", sagt Ludwig.

Schon 2017 könnten die ersten Wohnungen fertiggestellt werden. Durch die Leichtbauweise aus Holz oder Leichtbeton können die Wohnungen innerhalb von sechs bis zwölf Monaten errichtet werden. Nach Ablauf der Nutzung werden die Wohnungen andernorts erneut aufgebaut oder recycelt. "Wir schaffen damit flexiblen und kostengünstigen Wohnraum für Menschen, die einen temporären Wohnraum suchen", sagte Häupl. Die neuen Mieter brauchen keine Eigenmittel, die Miete ist auf 7,50 Euro brutto pro Quadratmeter begrenzt.

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