Wo es in Wien künftig ein Alkoholverbot geben wird

Lange wurde darüber gesprochen, jetzt kommt sie tatsächlich: Die Stadt Wien richtet am Franz-Jonas-Platz in Wien-Floridsdorf eine Alkoholverbotszone ein.
Schon ab Februar soll die Verbotszone in Kraft treten, wird aus dem Büro von Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) bestätigt. Die Maßnahme ist Teil einer Sicherheitsaktion, die am Mittwoch präsentiert wurde.
Schwerpunktaktionen auch an anderen Plätzen
Neben der Alkoholverbotszone in Floridsdorf wird es Schwerpunktaktionen im Fritz-Imhoff-Park in Mariahilf, unweit der U-Bahn-Station Gumpendorfer Straße, sowie am Yppenplatz in Ottakring geben. Die Polizei, die Gruppe für Sofortmaßnahmen, mehrere Magistratsabteilungen sowie die Wiener Linien sollen daran beteiligt sein. Kontrolliert werden sollen aber nicht nur die Plätze an sich, sondern auch die in der Nähe befindlichen Lokale, heißt es aus dem Bürgermeisterbüro.
Ein Alkoholverbot werde aber nur am Franz-Jonas-Platz gelten. Ein solches existiert bereits seit mehreren Jahren am Praterstern.
Jahrelange Forderungen
Einer, der eine solche Maßnahme auch in Floridsdorf schon jahrelang gefordert hat, ist Bezirksvorsteher Georg Papai (SPÖ). "Ich finde die Entscheidung wichtig und gut. Das subjektive Sicherheitsgefühl der Floridsdorferinnen und Floridsdorfer soll und kann dadurch erhöht werden", sagt er im Gespräch mit dem KURIER.
Im Vorfeld habe er dennoch nichts über die Pläne des Bürgermeisters - und die tatsächliche Umsetzung seiner Forderungen - gewusst. "Es wird aber eine Verbesserung für den Bezirk bringen."
Weihnachtsmarkt soll weitergeführt werden
Laut Papai soll auch keine Gefahr für den Weihnachtsmarkt bestehen: "Der Weihnachtsmarkt kann wie gewohnt trotz Alkoholverbot stattfinden."
Die geplanten Kontrollen am Franz-Jonas-Platz werden sowohl im Streifendienst als auch im Zuge von Schwerpunktkontrollen stattfinden, ähnlich wie jene, die bereits seit Jahren am Praterstern durchgeführt werden, heißt es zudem von der Landespolizeidirektion Wien. Wie genau sie aussehen sollen, könne man aus "einsatztechnischen Gründen" jedoch nicht bekannt geben - ebenso wenig, in welchen Abständen kontrolliert wird.
Schwerpunktaktionen erfolgreich
Am "Vorbild" Praterstern habe das Alkoholverbot merklich Wirkung gezeigt. Lag die Anzahl der festgestellten und geahndeten Übertretungen 2018, also im Jahr des Inkrafttretens, noch bei 1.719 Delikten. Zum Vergleich: 2024 wurden nur noch 378 Verstöße von der Polizei festgestellt.
Eine Ausweitung des Waffenverbots wie am Praterstern sei für Floridsdorf seitens der Polizei jedoch nicht vorgesehen.
Der Medientermin am Mittwoch wurde außerdem dazu genutzt, Kritik am Bund zu üben: „Die Verantwortung für die Sicherheit liegt nicht allein bei Wien. Der Bund muss endlich seiner Verpflichtung nachkommen und die dringend benötigten 1.500 zusätzlichen Polizistinnen und Polizisten bereitstellen“, sagt SPÖ-Sicherheitssprecher Christian Hursky, Gemeinderat und Landtagsabgeordneter.
Die Polizei übernehmen?
Er verweist darauf, dass die Stadt Wien bereits viele Aufgaben der Polizei übernommen habe - etwa im Fundwesen oder der Parkraumbewirtschaftung - um die Exekutive zu entlasten. „Sollte der Bund weiterhin untätig bleiben, ist die Übernahme der Polizei in städtische Kompetenz nach dem Vorbild der Berufsrettung und der Berufsfeuerwehr ein logischer nächster Schritt,“ so Hursky.
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