Zu Besuch in Wiens letztem Raucherparadies

Zu Besuch in Wiens letztem Raucherparadies
Es gibt Geheimnisse, die sind wohlgehütet. Eines davon befindet sich in einer Garage im 7. Bezirk. Hier gibt es zu Wurst und Bier noch Zigaretten – trotz des Gastro-Rauchverbots in Innenräumen.

Hinter dem Möbelhaus Leiner, in der Stiftgassen-Garage in Neubau, versteckt sich Hermann’s Würstelstand. Lediglich ein gelbes Schild mit dem Titel „Würstelstand“ am Eingang gibt den Hinweis, dass hier nicht nur Autos abgestellt werden.

Von Außen erkennt man vage einen Stand: Links fahren Autos zu den Parkplätzen, rechts brutzeln die Würstchen. Wagt man sich etwa vier Schritte in die Garage hinein, erschließt sich einem plötzlich eine neue Welt.

Ein bisschen wirkt es, als stehe man in einem seltsam eingerichteten Wohnzimmer: Zehn Holztische stehen dort, mit karierten Tischtüchern und Gartensesseln. An der rechten Wand ist eine Bank   aus Holz montiert, links rankt Plastik-Efeu.

Dazu: ein Flachbildschirm und zwei große Bilder, die das Meer zeigen. „Die habe ich vom Mistplatz“, sagt Hamid Ajoudan-Garekani. Ihm gehört der Würstelstand. „Die bringen ein bisschen Urlaub in die Garage.“

Ein junger Mann bestellt an der Budel den Bestseller des Hauses: Bosna. Sie kostet vier Euro – und es gibt sie auch in der vegetarischen Variante. „Als Vegetarier war mir das ein Anliegen“, sagt  Ajoudan-Garekani.

Das ist (abgesehen vom ausgefallenen Standort) aber nicht die einzige Besonderheit des Standes.

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