Wiens erste Senioren-WG sucht noch Mitbewohner

Wer will in einer Alten-WG leben?
Hedwig und Friedrich laden zum WG-Casting. Der KURIER verlost 80 Kinokarten für "Und wenn wir alle zusammenziehen?"

Jederzeit", sagt der ältere Herr mit der großen Zahnlücke. "Der neue Mitbewohner kann sofort einziehen." Die Dame im blauen Sommerkleid nickt. Die beiden Senioren, Hedwig und Friedrich, machen seit zwei Monaten, was sie in den vielen Jahrzehnten ihres bisherigen Lebens noch nie gemacht haben: Sie leben zu dritt in einer WG.

Es ist die erste Wohngemeinschaft Wiens für ältere Menschen, die hier in einem Neubau in Wien-Donaustadt ihre Adresse hat. In dem Haus des Samariterbunds teilen sich die beiden eine Gemeinschaftsküche und ein Gemeinschaftsbad. Sie kochen und essen gemeinsam, gehen spazieren oder spielen Rummy. Friedrich macht den Salat, Hedwig die Eiernockerln. Er schält Kartoffeln, sie macht den Auflauf. "Friedrich ist ein guter Esser", sagt die Wienerin anerkennend. Den einstigen Fuhrparkmeister der MA 48 hat sie in ihrem neuen Zuhause kennengelernt. "Ich schau auf ihn. Er schaut auf mich."

In dem Haus in der Mühlgrundgasse 3 leben Menschen, die für ein Leben in den eigenen vier Wänden zu gebrechlich, aber fit genug sind, um nicht in ein Pflegeheim zu müssen. "Solange man kann, kann man hier machen, was man will", sagt Hedwig trefflich. Ingeborg Bamboschek vom Samariterbund ergänzt: "Wir wollen, dass die Menschen hier selbstbestimmt leben." Ein Team aus Heimhilfen und Krankenpflegern schaut nur bei Bedarf vorbei.

Noch sind fünf Zimmer in Hedwigs und Friedrichs WG zu haben. "Deshalb suchen wir neue Mitbewohner", verkündet der 78-Jährige. "Jemanden, der gemütliche Runden mag." Hedwig fügt hinzu: "Wir wollen aber niemandem was vorschreiben."

Kinokarten zu haben

Samariterbund und KURIER verlosen für WG-Interessierte – für Senioren und deren Angehörige – 80 Kinokarten für "Und wenn wir alle zusammenziehen?". Der Film wird am Freitag, den 13. Juli, um 10 Uhr im Votivkino gezeigt. Erzählt wird eine Geschichte über das Älterwerden. Mit dabei: Geraldine Chaplin, Jane Fonda, Pierre Richard und Daniel Brühl. KURIER-Kritikerin Susanne Lintl: "Regisseur Stéphane Robelin hat den großen Alten eine wunderbare Geschichte auf den Leib geschrieben (...). Kino, das keine Sekunde alt aussieht." Im Anschluss an die Vorführung wird es die Möglichkeit geben, die Wohnung in der Donaustadt zu besichtigen (weitere Termine: 16. Juli, 19. Juli, 27. Juli, Anmeldungen unter sigrid.panovsky@samariterbund.net).


KURIER-Leser können am Donnerstag, von 10 bis 12 Uhr, unter  01/5223903 an dem Gewinnspiel für die Kinokarten am Freitag teilnehmen.

Rechtsweg ausgeschlossen. Barablöse nicht möglich. Gilt nur für Verbraucher im Sinne des KSchG.

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