Wienerin der Woche: Die Bildungsfachfrau Verena Hohengasser

Die Mitarbeiterin von Teach For Austria an ihrem Arbeitsplatz
Sie war Lehrerin in Simmering. Und sie engagiert sich dafür, dass alle Kinder eine faire Chance in der Schule bekommen.
Von Uwe Mauch

 „Gute Bildung darf nicht von einem Zufall abhängen“, betont Verena Hohengasser. Mit dem Zufall meint sie: „In welche Familie ein Kind hineingeboren wird, in welche Schule und welche Klasse es geht, und ob meine Lehrerin zufällig einen guten Tag hat oder nicht.“

Im Gespräch zeigt sich schnell: Da spricht jemand, dem das Thema wichtig ist. Die leitende Mitarbeiterin der Bildungsinitiative Teach For Austria (TFA) war selbst fünf Jahre Lehrerin in einer Mittelschule in Simmering – so wie die anderen Fellows von TFA als Quereinsteigerin. Zuvor hatte sie an der Uni Wien Psychologie studiert und nach ihrem Abschluss dort auch geforscht.

Ihren Wechsel vom akademischen Boden in die harte Realität einer Pflichtschule in Simmering erklärt sie so: „Natürlich ist Forschung im Bildungsbereich sehr wichtig. Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich zumindest unmittelbar nichts bewirken kann.“

In Simmering hatte sie das sehr wohl. Bereits nach einem Jahre wurde sie Klassenvorstand, „und ich durfte die Klasse dann vier Jahre lang begleiten“.

Dass sie nach dem Einsatz in der Schule, der für alle Fellows befristet ist, TFA erhalten blieb, hat einen Grund: „Für mich ist Bildungsgerechtigkeit ein zentrales Thema. Ich bin sehr dankbar, dass ich in einem Feld arbeiten darf, das viel Zukunftspotenzial hat.“

Dazu passt ihr Appell: „Jedes Kind verdient es, dass wir ihm vermitteln: Ja, wir trauen dir etwas zu. Gut unterrichten, das kann man lernen.“

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