Wiener Vergnügungen: Was früher in der Stadt besser war

Wiener Vergnügungen: Was früher in der Stadt besser war
Authentischer Grant: Das Schimpfen der Naschmarkt-Standlerinnen zog Touristen an.

Die Stadt von gestern und ihre Wiener Vergnügungen: Die Autoren Beppo Beyerl und Thomas Hofmann im Gespräch über die Authentizität von Traditionen und die Frage, was früher besser war.

KURIER: Vor einigen Wochen hat mit dem „Sopherl am Naschmarkt“ eines von vielen Lokalen zugesperrt, die sich als Traditionsbeiseln bezeichnen. Geht das nicht ein bisserl schnell in Wien, dass man sich mit dem Attribut Tradition schmückt?

Beppo Beyerl: Da geht es um den Namen der Frau Sopherl, die ja als Synonym für die Fratschlerinnen, die Standlerinnen vom Naschmarkt galt. Mit dem Lokal hatte die eigentlich nichts zu tun.

Aber man macht in Wien schon gerne Werbung mit Tradition, egal, ob sie stimmt, oder nicht.

Thomas Hofmann: Es ist wurscht, ob’s stimmt. Sobald man merkt, es funktioniert, ist die sogenannte Tradition unbestritten. Wir hören sie gern und sie verkauft sich gut, auch im 21. Jahrhundert.

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