In dieser Wiener Schule müssen Schüler Klopapier mitbringen

Eine leere Rolle Klopapier
Drei Toiletten wurden von bislang unbekannten Jugendlichen beschädigt. Nun reagiert der Direktor mit einer neuen Maßnahme.

Zusammenfassung

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  • Wegen Vandalismus sah sich Direktor der Schule zu der Maßnahme gezwungen
  • Betroffen sind bislang drei WC-Anlagen, im Notfall hat auch der Schulwart Klopapier
  • Direktor hält trotz Kritik an der Entscheidung fest, um das Budget und die personellen Ressourcen zu schonen.

Eine Anordnung der Schuldirektion sorgt in der Mittelschule und dem Gymnasium in der Anton-Krieger-Gasse in Liesing für Wirbel: Eltern müssen ihren Kindern künftig Klopapier mitgeben, berichtet die Gratiszeitung Heute

Am Donnerstag wurde die neue Maßnahme via E-Mail allen Erziehungsberechtigten mitgeteilt. Ganz so drastisch dürfte die neue Regelung aber nicht ausfallen, wie Schuldirektor Michel Fleck dem KURIER bestätigt: "Es gibt natürlich noch Klos mit Klopapier, aber dort, wo alles zerstört wurde, gibt es eben keines mehr. Die drei betroffenen Toiletten werden erst im Sommer repariert." 

Im Notfall hilft der Schulwart

In der Schulwart- bzw. Portierloge könne man sich im Notfall aber auch Klopapier abholen, so der Schuldirektor. Vandalismus an Schulen sei grundsätzlich nichts neues, es sei eher ein "Hintergrundrauschen" an jeder Schule, so Fleck. 

Seit einigen Wochen habe sich das Problem jedoch verschärft. In den drei Toiletten wurden etwa Seifenspender oder die Halterungen für die Klopapierrollen beschädigt. Das Klopapier selbst landete in den WC-Schüsseln oder wurde quer durch den Raum verteilt.

Fleck verortet eine Tiktok-Challenge hinter den Vandalismus-Aktionen. "In den Videos prahlen die Jugendlichen dann damit, Dinge demoliert zu haben", beschreibt der Direktor. 

"Will Geld nicht nur für Klopapier ausgeben"

Auf den ersten Blick würden drei zerstörte Toiletten überschaubar klingen. "Ich kann es richten lassen und Klopapier kaufen ohne Ende, aber irgendwann hab' ich kein Geld mehr, um neue Möbel zu kaufen oder neue Beamer. Und irgendwann reißt mir der Geduldsfaden, ich will nicht das ganze Geld immer nur für Klopapier ausgeben", betont der Schulleiter. 

Es sei ihm aber durchaus bewusst, dass diese Entscheidung auch die Schüler treffe, die nichts mit dem Vandalismus zu tun hätten. Die Schule wandte sich bereits mehrfach an die Erziehungsberechtigten und bat sie, an ihre Kinder zu appellieren, aber ohne Erfolg. 

Personelle Ressourcen

Es sei auch eine Frage der personellen Ressourcen: Es könne nicht in jeder Pause ein Mitarbeiter die Toiletten kontrollieren. "Einige Eltern haben auch schon Kameras auf den Toiletten gefordert, aber das wäre ja irre", so Fleck. 

Schließlich entschied man sich seitens der Schuldirektion, die neue Maßnahme einzuführen. Für Fleck eine Maßnahme mit pädagogischem Sinn: "Wenn die Kinder aufs Klo gehen wollen und merken, es gibt kein Klopapier, dann werden sich die Täter selbst vielleicht auch ärgern und zumindest deren Freunde, die das zuvor auf Tiktok geliked haben, sich denken, naja, vielleicht doch nicht so cool."

Gemischte Reaktionen

Die Reaktion der Eltern auf die Ankündigung der neuen Regelung fällt durchaus gemischt aus. So wandte sich eine besorgte Mutter offenbar an die Zeitung "Heute" und äußerte ihre Bedenken, ob der Direktor damit nicht seine Fürsorgepflicht verletzen würde. Fleck hingegen betonte, auch Mails von Eltern erhalten zu haben, die hinter seiner Entscheidung stehen.

Ob die Maßnahme erfolgreich sein wird und die Vandalen zur Vernunft kommen, wenn es ums Verrichten ihrer Notdurft geht, wird sich nun in den kommenden Wochen zeigen.

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