Risiko für Spaziergänger
Das hat mehrere Gründe. Zum einen vermehrt sich das Schwarzwild rasant. Pro Jahr kann eine Bache bis zu drei Mal werfen (zurzeit ist es gerade wieder so weit). „Insbesondere in dicht besiedeltem Gebiet kann es daher leicht zu Gefahrensituationen kommen“, warnt Januskovecz. Wenn etwa Spaziergänger oder Jogger in stark besuchten Erholungsgebieten wie Lobau, Lainzer Tiergarten, Wienerwald und Co. auf Wildschweine treffen.
Zum anderen verursachen die Tiere schwere Sachschäden in Privatgärten. Um an verlockende Komposthaufen oder Abfalleimer zu gelangen, ruinieren sie die Zäune. Auf der Suche nach Futter graben sie ganze Gärten um. Auch Landwirte kennen dieses Problem.
Außerdem sind die Schwarzkittel potenzielle Überträger der Afrikanischen Schweinepest – die zwar nicht auf den Menschen, aber auf Hausschweine übergreifen kann. Wäre ein Schweinemastbetrieb davon betroffen, müssten alle Tiere getötet werden, erklärt Januskovecz. Die finanziellen Einbußen wären massiv. In Tschechien oder Ungarn gibt es das Problem bereits. In Österreich setzt man daher auf Prävention.
Um das nachtaktive Schwarzwild möglichst effizient dezimieren zu können, dürfen Wiens Jäger künftig also zum Nachtsicht-Zielfernrohr greifen. Das gilt allerdings nicht für jeden, der eine Jagdlizenz hat – sondern nur für 100 speziell geschulte Jagdaufseher bzw. Jagdausübungsberechtigte.
Unterschiedliche Zugänge
Anders wird das im benachbarten Niederösterreich gehandhabt. Dort dürfen sich alle Jäger, die zumindest das dritte Mal in Folge eine Jagdkarte besitzen, mit Nachtsichtgerät auf die Lauer legen. Ein System, das man in Wien nicht will, weil die Dauer, wie lange jemand Jäger sei, nichts über die Schussroutine aussage.
Im Burgenland lehnt die Landesregierung die Hightechgeräte dagegen als „nicht waidgerecht“ ab.
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