Wiener Grüne wollen Migranten bei Stadt-Jobs bevorzugen

Wiener Grüne wollen Migranten bei Stadt-Jobs bevorzugen
Die einen jubeln, die anderen wettern über die Idee: Die Grüne Vizebürgermeisterin von Wien, Birgit Hebein, will Migranten bei stadtnahen Jobs bevorzugen.

Über die Frauenquote wird seit Langem diskutiert, jetzt bringen die Wiener Grünen die Idee einer Migranten-Bevorzugung ins Spiel: In der Tageszeitung Heute sagt Birgit Hebein, Wiener Vizebürgermeisterin, sie plädiere dafür, Migranten bei stadtnahen Jobs den Vorrang geben zu wollen.

„Wenn alle Qualifikationen gleich sind, dann stehen wir dort, wo die Stadt Wien als Arbeitgeberin fungiert, für eine bestmögliche repräsentative Abbildung der Gesellschaft ein. Wir sehen Mehrsprachigkeit als Vorteil und Chance, um mit und für Communitys zur arbeiten“, heißt es von einem Sprecher Hebeins. Eine solche Regelung gilt im öffentlichen Dienst derzeit für Frauen, wenn Bewerber gleich gut qualifiziert sind.

FPÖ und Strache schütteln Kopf

Die Reaktionen darauf sind – zumindest zum Teil – erwartbar. Die FPÖ spricht von „ungerechter Inländerdiskriminierung“; eine Idee, die „nur den Grünen einfallen“ könne, schreibt der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp.

Der ehemalige FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache kommentierte knapp: „Ohne Worte.“

"Ohne Quoten wird es nicht funktionieren"

Von Migranten-Communities kommt indessen Beifall. „Die neuen Organisationen“ - ein bundesweites Netzwerk von Organisationen, die im Integrationsbereich aktiv tätig sind – etwa loben die Idee in einer Aussendung.

Es gebe „anscheinend wenig Willen in den verschiedenen Abteilungen der Stadt Wien gibt, die Anzahl der MitarbeiterInnen mit Migrationshintergrund deutlich zu erhöhen“, schreibt  Vorstandsvorsitzender Dino Schosche. Wenn die Stadt Wien in absehbarer Zeit vielfältiger aufgestellt sein wolle, dann bedürfe es deutlich mehr Anstrengungen als bisher. „Ich bin der Auffassung, dass es nach 13 Jahren an der Zeit ist, zu sagen, dass es ohne Quoten nicht funktionieren wird.“

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