Wiener Einkaufsstraßen: Innen Aufbruch, außen Abbruch

Wiener Einkaufsstraßen: Innen Aufbruch, außen Abbruch
Geschäftsstraßen in der Innenstadt boomen, in den Außenbezirken schließen die Shops.

Bei den Auswirkungen der Pandemie gibt es eklatante Unterschiede zwischen den Einkaufstraßen in Innen- und Außenlagen. Das zeigt der neueste Marktbericht von Otto Immobilien.

Demnach sei in den Top-Lagen des Goldenen H – also zwischen Hofburg, Kohlmarkt, Graben, Rotenturmstraße und Kärntner Straße – sogar eine gewisse Aufbruchstimmung erkennbar. Das lässt sich anhand der Neuvermietungen festmachen. Bekannte Marken wie Liebeskind, Huawei oder Balenciaga hätten dort Geschäftsflächen angemietet.

„Grundsätzlich war noch nie so viel Bewegung in unseren Einkaufszonen zu beobachten wie zuletzt“, sagt Anthony Crow, Retail-Teamleiter bei Otto. Während es in der Innenstadt boomt, geht die Bewegung in den Außenbezirken aber in die Gegenrichtung. In den B- und C-Lagen seien vermehrt Geschäftsschließungen und entsprechende Leerstände zu erkennen.

Ein Beispiel dafür sei etwa die Favoritenstraße. In der viertgrößten Einkaufsstraße Wiens schließen laut Studie immer mehr Shops. Verantwortlich dafür seien die hohen Mietvorstellungen der Vermieter sowie die Konzentration bekannter Filialisten auf die A-Lagen. Die Folge sei eine sehr hohe Leerstandsrate von 18 Prozent.

Erschwerend käme hinzu, dass in der Favoritenstraße viele Textil- und Schuhgeschäft angesiedelt seien. Diese gehören zu den am stärksten von den Lockdowns betroffenen Branchen. Dadurch würden vor allem Diskonter, Fast Food-Anbieter und Pop-up-Konzepte das künftig Straßenbild prägen.

Große Veränderungen

Die Experten gehen davon aus, dass es im Handel generell zu großen Veränderungen kommen wird. Zu erwarten sei ein Mix aus neuen Konzepten, bei denen es mehr Last-Mile-Delivery oder auch Click&Collect-Angebote brauche – aber auch Ladenschließungen und Filialnetzoptimierungen.APR

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