Wien warnt vor Zusammenbruch seiner Teststrategie

Wien warnt vor Zusammenbruch seiner Teststrategie
Ein Sieg der Ärztekammer im Prozess gegen das Unternehmen, das den Gurgeltest abwickelt, könnte massive Folgen haben, warnt die Stadt.

Angesichts des Rechtsstreits um den Gurgeltests in Wien macht man sich in der Stadtregierung Sorgen um das Wiener Corona-Testprogramm. Wie berichtet hat die Wiener Ärztekammer das für die Gratis-PCR-Tests zuständige Labor Lifebrain SRL geklagt. Der Vorwurf: Das Unternehmen sei gar nicht berechtigt, diese Dienste zu leisten.

Sollte die Kammer gewinnen, würde das den Zusammenbruch unserer bestehenden Teststrategie bedeuten“, sagt ein Sprecher von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) zum KURIER. Es gebe in der Stadt kein niedergelassenes Labor, das derart hohe Kapazitäten zur Verfügung habe. Bei Lifebrain könnten bis zu 400.000 Tests am Tag ausgewertet werden.

Eine Niederlage des Unternehmens vor Gericht würde aber auch bedeuten, dass man seitens der Stadt zu Unrecht auf die Bundesbeschaffung GmbH vertraut habe, die die Ausschreibung durchgeführt habe. „Ihr hätte es auffallen müssen, sollte mit Lifebrain irgendetwas nicht in Ordnung sein“, sagt der Sprecher.

"Gibt genug Labors"

Bei der Ärztekammer sieht man das anders: „Es gibt genügend Labore in Wien, die müssten nur ihre Kapazitäten hochfahren, aber das ist möglich und aus unserer Sicht auch kein Problem. Es ist nicht die ganze Welt auf Lifebrain um Michael Havel angewiesen“, sagt Thomas Holzgruber, Jurist der Ärztekammer Wien, im KURIER-Gespräch. „Die anderen Labore haben ja auch bei der Auftragsausschreibung mitangeboten. Es sind darunter Krankenanstalten, die Stadt Wien hat selber Einrichtungen, die das machen können.“

 

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