Jüngster Wien-Wahl-Kandidat will Physiker werden

Jüngster Wien-Wahl-Kandidat will Physiker werden
Emil Schüchner ist mit nur 18 Jahren der jüngste Kandidat der Wien-Wahl gewesen. Er trat für die SPÖ an.

Emil Schüchner ist im April 18 Jahre alt geworden. Normalerweise lieben es junge Menschen in diesem Alter auszugehen, das Leben zu genießen. Natürlich, in Zeiten von Corona, ist diese Lebenslust etwas getrübt, aber dennoch ist Emil Schüchner ein wenig anders, als die Meisten.

Er trat dieses Jahr für die SPÖ bei der Wien-Wahl an. "Das Ergebnis in Wien zeigte, dass die linken Parteien stark sind. Enttäuschend war die Wahlbeteiligung", kommentierte er, wie ein Profi, das Ergebnis im KURIER-Talk.

Auf Platz 179: Kein Amt in Sicht

"Es ist unwahrscheinlich bis unmöglich, dass man auf so einer Position einen Platz bekommt", betont er. Sein Name befand sich bei der SPÖ-Wahlliste auf Platz 179. Aber seine Absicht war es, junge Menschen für Politik zu motivieren. "Ich finde es ist wichtig, dass sich junge Menschen in die Politik einbringen", ergänzt er, "auch ehrenamtlich und nicht nur beruflich". Er selbst strebe in den nächsten fünf Jahren aber kein politisches Amt an. 

KURIER-Talk mit Emil Schüchner

Corona habe den Wahlkampf maßgeblich verändert. Vieles war nicht möglich, der Kontakt mit den Menschen konnte nur reduziert stattfinden. Für Emil Schüchner waren die TV-Duelle besonders aufschlussreich. Sein Lob gilt natürlich dem Spitzenkandidaten seiner Partei, Bürgermeister Michael Ludwig.

"Er habe das sehr gut gemacht", sagt der 18-Jährige. Als Wahl-Beihelfer hatte er erstmals einen besonderen Zugang zu dieser Wahl: "Ich war Teil des demokratischen Ablaufs."

Jüngster Wien-Wahl-Kandidat will Physiker werden

Mama, die Bezirksvorsteherin

Welcher Moment war entscheidend für die Politisierung des jungen Mannes? Wurde ihm die Politik in die Wiege gelegt? Seine Mutter Michaela Schüchner ist seit 2019 Bezirksvorsteherin in Penzing. "Durch meine Erziehung war ich sehr früh an Politik interessiert, diskutieren lernte ich von Klein auf - und auch nicht alles so zu akzeptieren, wie es ist", erklärt er.  Er habe sich dann als Bezirksrat mit einem Motivationsschreiben beworben und das war es auch schon. 

Banalitäten wie Aufräumen

"Banale Dinge, wie Aufräumen", da komme er sich mit seiner Mutter schon manchmal in die Haare. Aber im Großen und Ganzen haben sie ähnliche Ansichten, vor allem, wenn es um Politisches geht, betont er. Emil Schüchner ist zwar im 14. Bezirk Bezirksrat, jetzt ist er aber in den 15.Bezirk gezogen. "Dort war es für mich möglich, eine eigene Wohnung zu bekommen und ich bin trotzdem Penzing nahe", sagt er schmunzelnd. Der Umzug hätte weder mit dem Gürtelpool, noch mit dem Bezirksvorsteher aus dem 15. Bezirk, Gerhard Zatlokal, zu tun. 

Derzeit konzentriere sich der junge Politiker auf seinen Zivildienst, den er bei den Kinderfreunden absolviere. Danach wartet das Physik-Studium auf ihn. "Ich liebe Physik und freue mich auf das Studium auf der TU."

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